Zusammenfassung
Die Pionierinnen der Sozialen Arbeit aus der bürgerlichen Frauenbewegung suchten nicht nur für Hilfebedürftige, sondern auch für die eigene Lebensplanung Perspektiven. Die ehrenamtliche Arbeit schien „bürgerliche Mädchen und Frauen, die ohne Familienpflichten waren“, davor zu bewahren, „an der ihnen aufgezwungenen Untätigkeit zu verzweifeln“ (Balluseck 1984, S. 188). Freilich sollten die Frauen durch die ‚geistige Mütterlichkeit’ auch dazu beitragen, den sozialen Frieden zu erhalten, denn die soziale Ungleichheit rief in weiten Kreisen der Bevölkerung eine zunehmende Verbitterung hervor.
Literatur
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Additional information
Gisela Notz *1942 Dr. phil, Dipl. Päd., Sozialwissenschaftlerin und Historikerin, Vorsitzende des profamilia-Bundesverbandes, bis Mai 2007 wissenschaftliche Referentin im Historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Forschungsabteilung Sozial- und Zeitgeschichte, Bonn. Jetzt freiberuflich in Berlin tätig.
Nutzen Eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit kann auch für Gegenwart und Zukunft hilfreich sein.
Das Wichtigste in Kürze Die Arbeiterwohlfahrt entstand als Antwort der Arbeiterbewegung auf die bürgerliche Befassung mit den sozialen Problemen; sie erforderte auch eine spezielle Ausbildung.
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Notz, G. Selbsthilfe der Arbeiter. Sozial Extra 32, 47–50 (2008). https://doi.org/10.1007/s12054-008-0076-y
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