Liebe Leserinnen und Leser der Somnologie,

diese Ausgabe widmet sich der translationalen Schlafmedizin (translational sleep medicine). Die Übertragung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Medizin ist für die klinische Forschung eine große Herausforderung. Im Bereich der molekularen Grundlagenforschung gibt es für unterschiedliche Bereiche der Medizin einige Fortschritte in der Umsetzung von grundlagenwissenschaftlichen Erkenntnissen in die Diagnostik und auch in die Therapie. Zu diesen Bereichen zählen beispielsweise die Tumormedizin und die Immunologie.

Für den Bereich der Schlafmedizin konnten bislang nur in kleinen Bereichen der molekularen Forschung Aspekte in die klinisch angewandten Bereiche der Schlafmedizin umgesetzt werden, wie beispielweise der in der Therapie von Insomnien genutzte Orexin-Antagonist Suvorexant.

In der jetzigen Ausgabe der Somnologie befassen sich drei Originalarbeiten mit grundlegenden technischen Möglichkeiten in der Diagnostik von schlafbezogenen Atmungsstörungen.

In der Arbeit aus der Arbeitsgruppe von Maximilian Traxdorf aus Erlangen wird die Möglichkeit dargestellt, mittels im EEG mikrostrukturell nachweisbarer kortikaler Aktivität diagnostische Rückschlüsse auf die Atmung zu ziehen.

Aus der Berliner Gruppe um Thomas Penzel und Ingo Fietze wird in der Arbeit von Martin Glos die Möglichkeit dargestellt, mithilfe von Trachealgeräuschen, unabhängig von oronasalen Thermistoren, Rückschlüsse auf das Vorliegen von schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) zu detektieren.

Die Möglichkeiten, im Schlaf mittels kontaktloser Verfahren SBAS zu diagnostizieren, werden in dem Beitrag von Carmina Coronel aus Wien vorgestellt.

Alle drei Originalarbeiten veranschaulichen, dass wir in der Schlafmedizin erst am Anfang einer hoffentlich weiteren Entwicklung der Translation von technischen und elektrophysiologischen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die klinische Anwendung stehen.

Ich hoffe, Sie finden spannende neue Aspekte der translationalen Schlafmedizin und haben Interesse an der Wissensbereicherung.

Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der vorwiegend englischen Lektüre der Originalarbeiten dieser Ausgabe der Somnologie zum Thema der translationalen Schlafmedizin.

Ihr P. Young, Bad Feilnbach