Fingerkuppendefekte

Zusammenfassung

Fingerkuppendefekte sind häufige Verletzungen. Zur Deckung werden in den meisten Lehrbüchern lokale VY –Lappenplastiken nach Tranquilli-Leali bzw. Kutler empfohlen. Die Technik ist jedoch anspruchsvoll und auch der Längengewinn dieser Lappenplastiken ist in der Regel deutlich geringer als in den gängigen Zeichnungen dargestellt. Die Behandlung wird daher oft durch eine Wundheilungsstörung oder eine partielle Sekundärheilung prolongiert.

Die Behandlung mit Semiokklusivverbänden führt zu einer erstaunlichen Kuppenregeneration mit Wiederkehr von Tastleisten und normaler Sensibilität. Sie ist einfach und ohne Aufwand durchführbar. Wird bei der Indikation als Grenze der Verlust vom distalen Nageldrittel bis maximal distale Nagelhälfte eingehalten, ist der Semiokklusivverband der VY-Lappenplastik vorzuziehen.

Abstract

Fingertip injuries are frequent. For soft tissue coverage, most textbooks recommend VY-advancement flaps according to Tranquilli-Leali or Kutler. But the technique is demanding and the gain of length is, as a rule, clearly smaller than shown in the common drawings. Thus, treatment is often prolonged by impaired wound healing or partial secondary healing.

Treatment with semiocclusive dressings shows a remarkable regeneration of the fingertip with reappearance of epidermal ridges and normal sensitivity. It is a simple and economical procedure. If the indication is limited to defects including not more than the distal third or, at most, the distal half of the nail bed, semiocclusive dressing is preferable to VY-advancement flaps.