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© David Vogt

Am 20. Oktober haben auf der Springer Medizin Gala in Berlin der Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe, der Vorsitzende der Galenus-Jury, Prof. Dr. Erland Erdmann, zusammen mit der Vizepräsidentin Prof. Dr. Marion Kiechle die von Springer Medizin gestifteten Preise verliehen. Über 240 geladene Gäste kamen im Axica am Brandenburger Tor zusammen, um hautnah mitzuerleben, welche herausragenden Leistungen in der Arzneimittelforschung und in ehrenamtlichem Engagement ausgezeichnet werden.

Sieger Pharmakologische Grundlagenforschung

In dieser Kategorie nahm Dr. Michael Potente vom Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim den Forscherpreis entgegen. Potente und seine Arbeitsgruppe beschäftigten sich intensiv mit der Regulation des Blutgefäßwachstums. Gemeinsam belegten sie, dass der Verlust des Transkriptionsfaktors FOXO1 zu einem unkontrollierten Wachstum des Endothels und einer Vergrößerung von Blutgefäßen führt. Hingegen bedeutet ein Funktionsgewinn die Ausdünnung des Endothels und ein verringertes Verzweigungsvermögen von Blutgefäßen.

Sieger Primary Care

Der Galenus-Preis ging an Empagliflozin (Jardiance®) von Boehringer Ingelheim, das Typ-II-Diabetikern verordnet wird. Das Präparat verbessert die Blutzuckerkontrolle dieser Patienten. Zudem konnte für den Wirkstoff eine erhebliche Reduktion des kardiovaskulären Risikos bei entsprechender Erkrankung belegt werden.

Sieger Specialist Care

In dieser Kategorie vergibt die Jury den Galenus-Preis an zwei Präparate, die Innovationen in der Immunonkologie darstellen. Gewinner sind Pembrolizumab (Keytruda®) von MSD Sharp & Dohme und Nivolumab (Opdivo®) von Bristol-Myers Squibb. Beide Antikörper gehören zur neuen Wirkstoffklasse der PD1 (Programmed Death 1)-Hemmer. Es handelt sich dabei um Immun-Checkpointhemmer, die das körpereigene Immunsystem selbst in die Lage versetzen, Tumoren wirksam zu bekämpfen. Pembrolizumab hat die Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom vorangebracht, Nivolumab darüber hinaus von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom und von Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom.

Sieger Orphan Drugs

In der Kategorie Orphan Drugs werden Arzneimittelinnovationen für Patienten mit seltenen Krankheiten ausgezeichnet - in diesem Jahr Alexion Pharmaceuticals für Sebelipase alfa (Kanuma®). Dabei handelt es sich um eine erste Enzymersatztherapie für Patienten mit LAL-Defizienz. Dies ist eine genetisch bedingte, seltene Stoffwechselerkrankung: Cholesterinester und Triglyzeride sammeln sich vermehrt in verschiedenen Geweben an, verursachen multiple Organschäden und können zum vorzeitigen Tod führen. Mit dem Wirkstoff kann eine schädigende Anhäufung verhindert werden.

Springer Medizin CharityAward

Bereits zum achten Mal in Folge würdigt Springer Medizin ehrenamtliches Engagement für Patienten, ihre Angehörigen oder für andere bedürftige Gruppen. Der Verlag nutzt hier bewusst seine Marktführerschaft in der Gesundheitskommunikation in Deutschland, um diesen Einrichtungen ein mediales Forum zu bieten. Von insgesamt 46 Bewerbungen und einer Shortlist von zehn Nominierten haben diese drei Einrichtungen den Charity Award 2016 erhalten:

  • Auf Platz 1 kam Agisra in Köln. Die Informations- und Beratungsstelle informiert Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen über ihre Rechte, stärkt sie emotional und unterstützt sie bei der Entwicklung von persönlichen Lebensperspektiven.

  • Platz 2 fiel auf die Berliner Einrichtung AMSOC, die Patenschaften an Kinder von psychisch erkrankten Eltern vermitteln.

  • Den 3. Platz erreichte das Gast-Haus in Dortmund. Seit dem Jahr 2005 kümmert sich diese Initiative um die medizinische Beratung und Versorgung von Wohnungslosen.

Alle drei Gewinner erhalten ein Preisgeld, sowie ein Medienpaket, das mit Kommunikationsexperten auf ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten wird.