Das Mantelzelllymphom ist eine sehr aggressive Form des Lymphdrüsenkrebses (Lymphom), die häufig zum Tod führt. Ein großes Problem für die behandelnden Ärzte ist, dass die Erkrankung von Patient zu Patient sehr unterschiedlich aggressiv verläuft. Um die richtige Therapie für die Patienten aussuchen zu können, müsste man den Erkrankungsverlauf vorhersagen können.

Jetzt konnten Kieler Wissenschaftler im Rahmen einer Europäischen Kooperationsarbeit eine neue Methode zur Vorhersage des Erkrankungsverlaufes entwickeln. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfram Klapper, Leiter der Sektion für Hämatopathologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Institut für Pathologie verwendete dazu den Antikörper Ki-67. Mittels immunhistochemischer Färbungen kann der Pathologe am Gewebe, das dem Patienten entnommen wird, durch Ki-67 die Geschwindigkeit des Zellwachstums messen. Die Forscher konnten nun zeigen, dass die Erkrankung bei hoher Zellteilungsgeschwindigkeit schneller voranschreitet. „Wir können durch die Verbindung von Ki-67 mit anderen Messwerten einen Risiko-Wert für jeden Patienten angeben und so eine sehr genaue Vorhersage über den Erkrankungsverlauf machen“, sagt Professor Klapper. Die Hoffnung der Ärzte ist es, mit der neuen Methode patienten-individuell die am besten geeignete Therapie auswählen und die Intensität der Behandlung optimal steuern zu können.