Zusammenfassung
Datenschutz und wissenschaftliche Forschung stehen oft in einem Spannungsverhältnis: Einerseits sollen durch die Forschung Gemeinwohlbelange gefördert und Daten nachnutzbar gemacht werden, andererseits erschweren die Datenschutzgesetze die praktische Umsetzung. Deshalb ist es für die Wissenschaft wichtig, dass Datenverarbeitungstechnologien entwickelt und erprobt werden, die eine möglichst sichere, sparsame und dennoch effektive Nutzung personenbezogener Daten zu Forschungszwecken ermöglichen. Synthetische Forschungsdaten bieten einen vielversprechenden Ansatz, um einen angemessenen Interessenausgleich zwischen den nicht selten divergierenden Forschungs- und Datenschutzinteressen herbeizuführen. Auch der europäische Data Governance Act2 geht argumentativ in diese Richtung, indem er die Synthetisierung als eine im Sinne des Datenschutzes förderungswürdige Technologie ansieht. Der Beitrag beleuchtet die Verwendung synthetischer Daten in der medizinischen Forschung juristisch und technisch. Dabei werden die Unterschiede von Synthetisierungsverfahren im Vergleich mit den gängigen Anonymisierungsmethoden gegenübergestellt.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Lettieri, V., Kipker, DK. Synthetische Daten in der medizinischen Forschung. Datenschutz Datensich 48, 284–288 (2024). https://doi.org/10.1007/s11623-024-1931-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s11623-024-1931-0