Zusammenfassung
Die Diskussion über die Nutzung von Gen- bzw. DNA-Analysen im Sicherheitsbereich konzentrierte sich bisher vor allem auf Fragen zur Zulässigkeit für Identifizierungszwecke. Inzwischen wurden weitergehende Analysen erlaubt, zunächst die Feststellung des Geschlechts; 2017 kam bei der DNA-Reihenuntersuchung die Befugnis zur Zuordnung von Spuren zu Verwandten bis zum dritten Grad hinzu. Nun wird eine umfassende Ausweitung gefordert: die Untersuchung von Spuren auf genetisch angelegte Merkmale — die forensische DNA-Phänotypisierung. Dabei überschlagen sich sowohl die damit verbundenen Hoffnungen wie auch die Regulierungsvorschläge ohne Beachtung der biotechnischen und der verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Der Beitrag untersucht die gemachten Regelungsvorschläge, deren Realitätsnähe sowie die verfassungsrechtlichen Grenzen.
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Dr. Thilo Weichert gehört dem „Netzwerk Datenschutzexpertise“ und dem Vorstand der Deutschen Vereinigung für Datenschutz e. V. (DVD) an.
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Weichert, T. Forensische DNA-Analysen und der Datenschutz. Datenschutz Datensich 42, 358–363 (2018). https://doi.org/10.1007/s11623-018-0956-7
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11623-018-0956-7