Zusammenfassung
Vernetzung ist gegenwärtig ein Leitmotiv der technologischen Entwicklung, im täglichen Leben ebenso wie im OP der nahen Zukunft. Echtzeitdaten, von Vitalparametern über rein technische Daten bis hin zu Videosequenzen können zentral abgegriffen werden. Aus diesen Daten könnte eine Operation mitunter vollständig rekonstruiert werden. Naheliegend wäre es, diese Daten aufzuzeichnen und als aufwandsoptimierte Dokumentation zu verwenden. Ärztliches Tun wäre dann in einer neuen Dimension von Transparenz zugänglich, allerdings müssten rechtliche und ethische Gesichtspunkte dabei bedacht werden. Beispielsweise stellten die Unmengen von Daten einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte nicht nur des Patienten, sondern auch in die aller beteiligten Professionen dar. Die Beweissituation im Straf- wie im Zivilrecht und deren Würdigung durch Gutachter änderte sich, vermutlich wäre auch eine zunehmende Standardisierung und Schematisierung zu erwarten, die einerseits eine Qualitätssteigerung bringen könnte, andererseits aber auch das Verhältnis zwischen Arzt und Patient verändern könnte.
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Dr. med. Achim Schadt Master of Medicine-Ethics-Law (M. mel.) Lehrbeauftragter am interdisziplinären wissenschaftlichen Zentrum Medizin-Ethik-Recht der Universität Halle-Wittenberg Ärztliche Tätigkeit im Bereich Anästhesie, Notfallmedizin und Allgemeinmedizin
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Schadt, A. Vernetzung im OP — Echtzeitdaten als ärztliche Dokumentation. Datenschutz Datensich 42, 169–173 (2018). https://doi.org/10.1007/s11623-018-0931-3
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