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Das Eignungsfeststellungsverfahren für angehende Hauptfachstudierende der Soziologie

Erste Erfahrungen mit dem Münchner Verfahren

  • Lehren und Lernen
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Soziologie

Zusammenfassung

Der Artikel stellt die ersten Erfahrungen mit dem im Wintersemester 2004/05 eingeführten Eignungsfeststellungsverfahren für den Diplomstudiengang Soziologie an der LMU München vor und betrachtet dessen Auswirkungen. Das Auswahlverfahren wurde vor dem Hintergrund hoher Abbruchquoten und der Überlastung des wissenschaftlichen Personals insbesondere im Rahmen der Grundstudiumsausbildung auf Grundlage einer „Experimentierklausel“ im Bayerischen Hochschulgesetz befristet eingeführt. Es wird erstens gezeigt, dass nicht nur die Zahl der Neuimmatrikulationen seit Einführung des Verfahrens deutlich zurückgegangen ist, sondern bereits die Bewerberzahlen unter den bisherigen Einschreibungen liegen. Zweitens wird der Selektionsprozess im Verfahrensverlauf betrachtet. Die Befürchtung, Bewerber mit guten Abiturabschlussen wiirden sich fur alternative Angebote entscheiden, bestatigt sich bislang nicht. Hinsichtlich der Bewertung der Auswirkungen der Eignungsfeststellung zeigen die bisher vorliegenden Erfahrungen drittens, dass eine hohe Akzeptanz dieses Auswahlverfahrens seitens der Beteiligten vorliegt und dass das Verfahren als effiziente Lösung sowohl zur Senkung der Abbruchquote als such im Umgang mit der Überlastungsproblematik erscheint.

Abstract

This article presents preliminary experience with a selection procedure for the diploma study course in sociology at the LMU Munich, which was first implemented in the winter term 2004/05. Furthermore, it examines the consequences of this procedure. The selection procedure, which is limited in time, was established due to high discontinuation rates and a remarkable congestion of the scientific personnel who are particularly involved in the foundation courses. Judicial fundament of the procedure is an “experimental clause” in the Bavarian University Act. First of all we point out that the number of newly registered undergraduates remarkably declined. Even the total number of applicants is lower than in the years before the initiation of the selection procedure. Secondly, we consider the dwindling during the process of the selection procedure. Contrary to some apprehensions it is obvious that applicants with a good university-entrance diploma do not choose possible alternatives, but still consider the diploma study course in sociology. Concerning the overall evaluation of the selection procedure’s consequences our results show thirdly, that the procedure is highly accepted by all parties concerned and that it therefore has to be regarded as an efficient solution to lower the discontinuation rates as well as to cope with the capacity overload.

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An dieser Stelle möchten wir uns herzlich bei den Personen bedanken, die uns mit Unterlagen und Daten für diesen Beitrag unterstützt haben. Besonderer Dank gilt Stefan Conrad, Erich Heimler, August Stiegler und unserer studentischen Hilfskraft Johannes Bauer. Darüber hinaus danken wir Karl-Martin Bolte für die Materialien, die er im Rahmen des Projektes IGIS gesammelt und zur Verfügung gestellt hat. Schließlich möchten wir Christian Ganser und Monika Jungbauer-Gans für ihre hilfreichen Kommentare danken.

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Kriwy, P., Groß, J. Das Eignungsfeststellungsverfahren für angehende Hauptfachstudierende der Soziologie. Soziologie 36, 63–72 (2007). https://doi.org/10.1007/s11617-007-0250-1

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