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Der Nichtwähler: Ein noch immer „unbekanntes Wesen“

The Nonvoter: Still an “Unknown Entity”

  • Literaturbericht
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Politische Vierteljahresschrift Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Dass ein großer Teil der Bevölkerung nicht wählen geht, stellt für die Politikwissenschaft ein Rätsel dar. Die Einflussfaktoren von Nichtwahl sind zahlreich und werden in der Literatur kontrovers diskutiert. Im Rahmen des vorliegenden Literaturberichts werden die relevanten Studien zu den Zusammenhängen zwischen Nichtwahl und den Einflussgrößen Bildung, Alter, Wahlnorm und Wahlpflicht diskutiert und systematisiert. Auch die Veröffentlichungen zu den möglichen Konsequenzen niedriger Wahlbeteiligung werden näher beleuchtet. Es zeigt sich, dass in der Literatur noch viel Unstimmigkeit herrscht und die Systematisierung weiterer Forschung notwendig ist.

Abstract

The question why such a large proportion of the population do not participate in elections is still puzzling political scientists. The factors influencing voter turnout are numerous and have become the subject of controversial debate. In this review, relevant studies on the connections between voter turnout and the independent variables education, age, civic duty and compulsory voting are discussed and systematized. Also, publications on the possible consequences of a low turnout are examined in greater detail. This shows that there are still many discrepancies in the literature and that the systematization of further research is necessary.

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Notes

  1. Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden das generische Maskulinum verwendet. Selbstverständlich ist die weibliche Ausdrucksform gleichbedeutend miteingeschlossen.

  2. An dieser Stelle sei auf den sehr lesenswerten Sammelband zu Landtagswahlen von Völkl et al. (2008) verwiesen.

  3. Auf diese Zusammenhänge wird an späterer Stelle noch genauer eingegangen.

  4. So bezieht sich Mayer auf die Arbeit von Kam und Palmer (2008) und zieht deren zentrales Ergebnis – Bildung sei nur eine Proxy-Größe hinsichtlich Wahlbeteiligung – in Zweifel. Mit US-amerikanischen Panel-Daten und, im Vergleich zu Kam und Palmer verfeinerten Analyseverfahren, konstatiert er einen direkten kausalen Einfluss von Bildung auf Wahlteilnahme.

  5. Ob linke Parteien (noch) primär von bildungsschwächeren Personen gewählt werden ist allerdings umstritten. Die vergangenen Wahlen haben gezeigt, dass vor allem rechtspopulistische Parteien von bildungsschwächeren Personen und den Stimmen ehemaliger Nichtwähler profitiert haben. Auch laut Thomas Piketty wählen mittlerweile vor allem Besserverdienende tendenziell linke Parteien.

  6. Die Autoren beziehen sich auf den sozioökonomischen Status einer Person, anstelle von Bildung. Sie merken aber an, dass ähnliche Ergebnisse für Bildung vorliegen (Kasara und Suryanarayan 2014).

  7. Laut den Autoren, die 18- bis 24-jährigen.

  8. Ähnlich argumentiert Plutzer (2002).

  9. Zum Argument des „Lernens“ des Wählens siehe auch Plutzer (2002).

  10. Die Autoren beziehen sich in ihrer Studie auf das allgemeine Wahlverhalten. Die Wahlteilnahme stellt eine Ausprägung der abhängigen Variable ihrer Analyse dar.

  11. Für einen Überblick zu Experimenten in der Politikwissenschaft sei insbesondere auf den exzellenten Beitrag von Faas und Huber (2010) verwiesen.

  12. Auch der Einfluss bestimmter genetischer Dispositionen auf die internalisierte Wahlnorm ist im Fokus einiger Studien. Für weitere Informationen wird auf Klemmensen et al. (2012) und Loewen und Dawes (2012) verwiesen.

  13. An dieser Stelle sei für den Überblick auf die Meta-Studie von Smets und van Ham (2013) verwiesen.

  14. Dieser Aspekt wird noch an späterer Stelle im Detail diskutiert.

  15. Allerdings stellt sich hier wiederum die Frage, ob das auch heute noch der Fall wäre. Wie bereits weiter oben erwähnt, haben die vergangenen Wahlen gezeigt, dass vor allem rechtspopulistische Parteien von den Stimmen ehemaliger Nichtwähler profitieren konnten.

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Althoff, M. Der Nichtwähler: Ein noch immer „unbekanntes Wesen“. Polit Vierteljahresschr 61, 151–174 (2020). https://doi.org/10.1007/s11615-019-00205-6

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