Reflexionsprozess über das vorherrschende Corona-Bewusstsein in fünfzehn Schritten

Zusammenfassung

Der Autor reflektiert unsere affektiven Reaktionen auf die Corona-Pandemie. Er beschreibt, welch hohes Maß an Spannungs- und Unsicherheitstoleranz wir als Gesamtgesellschaft, aber auch als Individuen aktuell aufbringen müssen und dass wir uns in einem nie erlebten Maß mit Unsicherheit und Ohnmachtsgefühlen konfrontiert sehen. Unsere Beratung mit Einzelnen, Gruppen und Organisationen ist direkt von dieser Dynamik betroffen und allein mit Abstinenz und Neutralität nicht zu bewältigen. Die selbstreflexive Verarbeitung dieses Geschehens ist Voraussetzung, um die Subjektivität der beraterischen Rolle und Position mit der professionellen Distanz des Beratungshandelns in Zusammenhang und Korrespondenz zu bringen.

Abstract

In fifteen steps, the author reflects on our affective reactions to the Corona pandemic. He describes the high level of tolerance for tension and uncertainty that we currently have to achieve as a society as a whole, but also as individuals. He points out that we are confronted with an unprecedented degree of uncertainty and feelings of powerlessness. Our counselling with individuals, groups and organizations is directly affected by this dynamic and cannot be managed with abstinence and neutrality alone. The self-reflexive processing of this event is a prerequisite to bring the subjectivity of the counselling role and position into connection and correspondence with the professional distance of the counselling action.