Zusammenfassung
Der Artikel diskutiert zentrale Fragestellungen der Soziologie der Bewertung. Ausgehend von der Diagnose, dass der „methodologische Situationalismus“ der Bewertungsforschung sich zu stark auf „Momente“ der Bewertung konzentriert, schlägt der Beitrag ein Modell der „Bewertungskonstellation“ vor, mit dessen Hilfe die Transsituativität von Bewertungen systematisch untersucht werden kann. Das Modell hebt die Bedeutung hervor, die unterschiedliche Positionen – Bewertetes, Bewertendes und Publikum – und ihre Relationen für das Bewertungsgeschehen haben. Es verweist zudem darauf, dass sich Konstellationen immer vor dem Hintergrund transsituativ geltender Regeln und technologischer Infrastrukturen vollziehen. Auf dieser Grundlage wird es möglich, neue Forschungsperspektiven für die Soziologie der Bewertung zu skizzieren.
Abstract
The article discusses central research questions currently prevailing in the sociology of valuation. It argues that the perspective of “methodological situationalism”, which currently dominates within valuation studies, overemphasizes “moments” of valuation, and thus ignores trans-situational forces, which are highly consequential in processes of valuation. On the basis of this diagnosis, the article puts forth the concept of “valuation constellations” which allows observing valuations’ transsituativity in a systematical manner. The concept distinguishes different positions – valuee, valuator, and audience – and emphasizes the relevance of their relations in shaping valuations. Moreover, the article underscores that valuation constellations always unfold against the background of trans-situationally valid rules as well as technological infrastructures operating on a trans-situational level. Ultimately, the concept facilitates new research questions for the sociology of valuation.
Résumé
Cet article discute certains des questions principales de la sociologie de la valuation. Partant du constat que la sociologie de la valuation se focalise beaucoup sur le « moment » de la valuation en raison de son « situationalisme méthodologique », cet article propose un modèle de « constellations valuatives » permettant d’étudier systématiquement la transsituativité des valuations. Ce modèle met en évidence l’importance des différentes positions – valuateur, valué, public – et leurs relations pour le processus de valuation. Il attire par ailleurs l’attention sur le fait que ces constellations se déploient dans le cadre de règles et d’infrastructures technologiques valides transsituationnellement. Sur cette base, il devient possible d’esquisser des nouvelles perspectives pour la sociologie de la valuation.
Notes
Diese Episode benutzt auch Helgesson (2016) in einem Editorial der Zeitschrift Valuation Studies als Aufhänger. Die Wirklichkeit scheint sich der Fiktion inzwischen anzunähern. So wurden jüngst chinesische Pläne bekannt, das Verhalten von Staatsbürgern systematisch zu bewerten. Vgl. dazu Jürgenmeyer und Krenn (2016, S. 185 f.) auf der Grundlage von Creemers (2017).
Mit dem Begriff des (bewertenden) Urteils bezeichnen wir allgemein die Äußerung einer objektbezogenen (Wert‑)Fixierung. Der Begriff grenzt sich einerseits vom sozialen Prozess der Bewertung ab, andererseits vom Urteil im Sinne einer öffentlichen Anklage (Boltanski 2013, S. 459 ff.).
Im Folgenden verwenden wir zum Zweck der besseren Lesbarkeit zumeist das weibliche Genus, wobei alle Geschlechter mit eingeschlossen sind.
Bewertungen werden durch Praktiken der Zuschreibung von Wertigkeit gesellschaftlich produziert. Abhängig von sozialtheoretischen Entscheidungen werden diese Praktiken mal als praktische Urteile gedacht, mit denen Handelnde in einer unbestimmten Situation ihren Handlungsverlauf orientieren (Dewey 1916, S. 349 ff.; Dewey 1939 und daran anschließend Hutter und Stark 2015; Muniesa 2012), mal als Resultate von Prozessen der Identifizierung, Kategorisierung, Relationierung und Asymmetrisierung sozialer Identitäten, in denen soziale Formen gebildet und in ungleiche Verhältnisse zueinander gesetzt werden (Peetz 2016; vgl. auch Beckert und Musselin 2013, S. 2 ff.; Lamont 2012, S. 214). Während die erste Position die Ereignishaftigkeit und Situativität von Bewertungsurteilen betont und in einem Bewertungssubjekt konzentriert, hebt die zweite Position hervor, dass die Herstellung von Bewertungsurteilen ein äußerst voraussetzungsvoller Vorgang ist, der analytisch in Teilprozesse dekomponiert werden kann und sollte. Beide Positionen sind kompatibel mit dem hier vorgeschlagenen Modell.
Hier und im Folgenden verstehen wir unter Identitäten stabilisierte Erwartungszusammenhänge, die sowohl personal als auch dinghaft sein können. Vgl. zu diesem Identitätsbegriff Luhmann (1984, S. 426 ff.), White (2008), Ikegami (2000), Abbott (1995) und in Anwendung auf die Soziologie der Bewertung Peetz (2016); zur Identitätserwartung an personale und organisationale Akteure Meier (2009, S. 85 ff.). Damit betonen wir auch, dass diese Identitäten aktiv konstruiert werden. Vgl. dazu Schäfer, in diesem Heft, der zeigt, wie noch im fortgeschrittenen Entscheidungsprozess über den Status einer Stätte als Weltkulturerbe darüber verhandelt wird, welche Einzelelemente die infrage stehende Kulturstätte überhaupt bilden sollen.
Inwieweit Bourdieu hierbei Gerechtigkeit widerfährt, kann dahingestellt bleiben: als Abstoßungspunkt dient die Auseinandersetzung mit ihm jedenfalls der Schärfung der Positionen seiner Kritiker.
Das theoretische Arsenal der Soziologie der Bewertung sollte entsprechend um Ansätze, die den Interaktionsbegriff auszudehnen versuchen, erweitert werden. Relevant wären in diesem Zusammenhang Arbeiten zu Interaktionen mit Artefakten (Suchman 2007, S. 33 ff.) und bildschirmvermittelten Interaktionen (Knorr Cetina 2009, S. 63 ff.). Auffallend ist, dass organisationale Strukturen in der Soziologie der Bewertung relativ wenig Aufmerksamkeit finden.
In der Tat ist die analytische Bestimmung der Grenzen einer gegebenen Situation voraussetzungsvoll; vgl. dazu Knorr Cetina (1981, S. 11 ff.). In der Soziologie der Bewertung wird der Situationsbegriff in weiten Teilen räumlich wie zeitlich nahezu beliebig flexibel verwendet (vgl. etwa Hutter und Stark 2015, S. 4; Diaz-Bone 2015, S. 328). Diese theoretische Unterbestimmtheit ermöglicht es jedoch gerade (wie bei Grundbegriffen so oft, siehe Hasse 2015, S. 329), eine Vielzahl äußerst diverser Beiträge in einen Forschungszusammenhang zu bringen.
Wir verstehen das Modell insofern als „theoretisch offen” und „voraussetzungsarm“, als seine Nutzung nicht auf eine spezifische sozialtheoretische Position verpflichtet und, soweit wir sehen können, keine der relevanten Positionen innerhalb des Feldes der Soziologie der Bewertung ausschließt. Das Modell kann und muss vor dem Hintergrund unterschiedlicher Sozialtheorien ausgedeutet und spezifiziert werden (zum Beispiel, weil die Theorien sich hinsichtlich der Frage unterscheiden, wo Regeln sozial verortet werden und wie die Verknüpfung von Regeln und Bewertungsgeschehen konzipiert wird).
Die Autoren identifizieren drei Effekte des medialen Rankings: Erstens werden Ressourcen auf jene Aktivitäten umverteilt, die das Ranking positiv beeinflussen. So werden Stipendien aufgrund hoher LSAT-Ergebnisse vergeben, anstatt die finanzielle Situation der Studenten zu berücksichtigen, und das Marketingbudget auf Kosten des Lehrbetriebs erhöht (Espeland und Sauder 2007, S. 25 f.). Zweitens werden die Tätigkeitsprofile der Angestellten umgeschrieben. Beispielsweise verwenden die Karrierezentren der Schulen einen Großteil ihrer Arbeitszeit auf die Zusammenstellung und Pflege der Verbleibestatistik ihrer Absolventinnen, was auf Kosten der Betreuungszeit der Studenten geht (ebd., S. 27 f.). Drittens werden die Rankings mit einer Reihe von illegitimen Strategien manipuliert, was zu Misstrauen innerhalb des organisationalen Feldes führt (ebd., S. 29 ff.).
In der Literatur werden zuweilen die Bewertenden als die Dritten verstanden, die wahlweise als Intermediäre zwischen das Objekt der Bewertung und das Publikum (Sauder 2006; Karpik 2011) oder zwischen mehrere Objekte der Bewertung treten (die freilich oft wiederum ein Publikum der Bewertung sind) (Simmel 1903; Werron 2010). Die Frage danach, welche Identität der „eigentliche“ Dritte ist, ist auf der Ebene des allgemeinen Modells müßig.
Wir halten an dieser Stelle bewusst offen, welche Arten von Identitäten die einzelnen Positionen einnehmen können. Ob die Identitäten aus der Perspektive der Forscherin zum Beispiel plausibel als individuelle oder überindividuelle Akteure und selbst als beobachtungs- und handlungsfähig beschrieben werden können, wird selbstverständlich in vielen Hinsichten einen Unterschied machen, auf den es zu achten gilt.
Nicht alle möglichen Positionsinhaber werden dabei in konkreten Bewertungskonstellationen auch tatsächlich relevant. Potenzielle Bewertungsobjekte können übersehen, Bewertungen ignoriert, Publika nicht in Rechnung gestellt werden.
Es sind indes gerade solche Bewertungsinstanzen wie die sogenannten Prognosemärkte, denen eine übergeordnete Autorität zugeschrieben wird (Hahn et al. 2008) und deren transsituative Reichweite in diverseste Bewertungskonstellationen hinein beispiellos ist.
Letztere werden bei Michèle Lamont (2012, S. 212) als „customary rules“ bezeichnet.
Aus dieser Beobachtung zu schließen, man könne das Heilige nur wertschätzen, nicht aber bewerten, wäre aber offensichtlich verfehlt – weder fehlt es an Regimen der Menschenbewertung, noch an ausgefeilten Statushierarchien des religiös Heiligen. Problematisch sind vor allem Äquivalenzbeziehungen zum Profanen, wie sie sich etwa in der monetären Bewertung von als heilig geltenden Identitäten wie z.B. dem Leben oder von Kindern ausdrücken (siehe hierzu insbesondere Zelizer 1979, 1981).
Vgl. Boltanski und Thévenot (2007, S. 184, 65 ff., 307 ff.). Zu hybriden Objekten bzw. Kompromissobjekten, die Elemente mehrerer Wertordnungen miteinander verbinden, siehe insbesondere Knoll (2013). Objekte, Programme und Technologien werden als Investition in Äquivalenzformen verstanden (Thévenot 1984), die spezifische Bewertungen objektivieren und materialisieren und die infolge dieser Fixierung eine hohe transsituative Wirkung entfalten können (Knoll 2015a, S. 23; Diaz-Bone 2015, S. 329 f.).
Natürlich kann all das und noch Weiteres für die Kriterien sprechen: im Drittmittelfall zum Beispiel auch, dass bei der Vergabe der Mittel über einen Peer-Review-Prozess das beobachtete Urteil einer autoritativen Instanz zur Grundlage der Leistungsbewertung gemacht wird. Hochschulleitungen sind ohnehin nur sehr begrenzt legitimiert (oder auch nur in der Lage), die Leistungen ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbst zu bewerten. Indem sie Drittmittel heranziehen, vermitteln Hochschulleitungen den Eindruck, nicht selbst zu bewerten, sie lassen „die Peers“ sprechen. Auch dies ist ein konstellationsbezogenes Argument.
In ihrer Studie zu denunzierenden Leserbriefen zeigen die Autoren, dass ein Normalitätsurteil über eine öffentliche Bezichtigung nicht vom Thema der Anklage, sondern von den Eigenschaften der Identitäten (die die Positionen Opfer, Bezichtigter, Bezichtigender und Richter einnehmen), ihren Relationen sowie auch von stilistischen Merkmalen der Leserbriefe abhängen.
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Danksagung
Für Kommentare und Hinweise zu früheren Versionen dieses Aufsatzes danken wir Enno Aljets, Henri Band, Michael Hutter, Uwe Schimank, Vera Tauber sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops „Perspektiven der Soziologie der Bewertung“. Die Forschung von Frank Meier wurde im Rahmen des Projekts „ProL – Profilbildung und Leistungsbewertung der Forschung“ (FKZ: 01PY13006) durch das BMBF gefördert.
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Meier, F., Peetz, T. & Waibel, D. Bewertungskonstellationen. Theoretische Überlegungen zur Soziologie der Bewertung. Berlin J Soziol 26, 307–328 (2016). https://doi.org/10.1007/s11609-017-0325-7
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