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Der „Berlusconismus“ – eine Mutation des demokratischen Systems in Italien?

  • Essay
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Leviathan

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Notes

  1. Die Polemik in der Auslandspresse um Berlusconi ist alles andere als neu. Einige Beispiele: Angefangen hat The Economist: „Why Berlusconi is Unfit to Lead Italy“ (28. April 2001); „Dear Mr. Berlusconi, Our Challenge to Italy’s Prime Minister“ (30. Juli 2003). Aber siehe auch Le Monde, „L’Italie qui refuse Berlusconi“ (24. März 2002); Der Spiegel „Berlusconi: der Pate, jetzt auch in Europa“ (30. Juni 2003): Im April 2009 schlägt The Economist wieder in dieselbe Kerbe „Berlusconisation of Italy“; in Deutschland versteigt sich die Presse in einer Titelgeschichte des Stern (Juni 2009) zur Kommödie: Macht & Amore. Wie Berlusconi unser Urlaubsland regiert, während Der Spiegel (Juli 2009) Italien als „Berlusconistan“ definiert.

  2. Anfang September 2009 war in der (Auslands-)Presse nach der schweren Attacke einer von Berlusconis Zeitungen gegen den Direktor der offiziellen Zeitung der italienischen Bischofskonferenz (Avvenire) von einem unüberwindbaren Konflikt zwischen der katholischen Kirche und der Regierung zu lesen. In der Tat trat der Direktor unter dem Wehgeschrei der Katholiken zurück, aber der Kirchenhierarchie gelang es, den Konflikt schnell beizulegen. Zu stark ist das Interesse der italienischen Kirche an den Vorteilen, die eine – in der Geschichte Italiens beispiellos – „freundliche“ Regierung zu bieten weiß.

  3. Die Suche möglicher Analogien zum historischen Faschismus setzt eine Neuuntersuchung des italienischen Faschismus unter Mussolini in seiner ersten Phase – von 1922 bis in die frühen dreißiger Jahre – voraus, in der man eindeutig trennen kann zwischen repressiven Elementen des autoritären Regimes, getragen von der Komplizenschaft breiter sozialer Kreise, und den spätliberalen politischen Institutionen. Aber es ist ein historisch problematisches Unterfangen. Zum Fall Berlusconi könnte man eventuell Analogien in den Haltungen und Projekten von Bettino Craxi finden. Craxi war der sozialistische leader der PSI und Ministerpräsident in den 80er Jahren (und Freund von Berlusconi). Aber der damalige politische und Parteienrahmen war radikal anders.

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Rusconi, G. Der „Berlusconismus“ – eine Mutation des demokratischen Systems in Italien?. Leviathan 37, 617–628 (2009). https://doi.org/10.1007/s11578-009-0057-y

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