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Ein Ansatz zur Verbesserung der Steuerung des Zahlungsausfallrisikos im E-Commerce (B-to-C)

An approach to improve the management of payment default risk in e-commerce (B-to-C)

  • Praxis
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Zeitschrift für Betriebswirtschaft Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Situation im E-Commerce in Deutschland ist insbesondere in der Handelsbranche in den letzten Jahren nicht nur durch ein anhaltendes Umsatzwachstum, sondern auch durch eine Zunahme an Zahlungsausfällen geprägt. Unternehmen, die eine pauschale Steuerung dieses Risikos beispielsweise über den prinzipiellen Ausschluss bestimmter Bezahlverfahren als nicht optimal ansehen, stehen im E-Commerce vor der Herausforderung, potentielle Kunden transaktionsspezifisch und in Echtzeit bezüglich ihres Zahlungsausfallrisikos zu bewerten. Dabei sind insbesondere Zahlungsunfähigkeit und Zahlungsunwilligkeit als mögliche Ursachen zu berücksichtigen. Der vorliegende Beitrag stellt einen Ansatz vor, bei dem in der Praxis verbreitete Methoden zur Risikoidentifikation und -bewertung kombiniert werden. Anhand von Fallbeispielen wird gezeigt, dass dadurch eine verbesserte Risikoeinschätzung und damit eine differenziertere Risikosteuerung erreicht werden kann.

Abstract

In recent years, the situation of e-commerce in Germany especially in the retail sector has not only been characterized by a sustained growth in sales but also by an increase in deficits in payment. Companies considering a general exclusion of risky payment methods to be suboptimal are challenged by an adequate assessment of their prospective customers’ risk of payment default. Thereby, inability and unwillingness to pay has to be considered as possible reasons on a transactional basis and in real-time. This paper presents a new approach combining common methods for risk identification and assessment. Case studies show that a more sophisticated risk control can be achieved by applying the approach presented.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4

Notes

  1. Laut den Ergebnissen der Studie „Erfolgsfaktor Payment“ besteht ein Zusammenhang zwischen dem Angebot an Bezahlverfahren und Kaufabbrüchen durch Konsumenten. Bieten Unternehmen im Online-Shop ausschließlich Vorkasse an, brachen 79 % der befragten Kunden den Kauf ab. Wurde darüber hinaus das Elektronische Lastschriftverfahren angeboten, so konnte die Kaufabbruchquote um über 50 % gesenkt werden.

  2. Darauf lassen auch die Angaben von Wirtschaftauskunfteien zur gespeicherten Datenmenge schließen. So weist beispielsweise Schufa Holding AG für das Jahr 2008 einen Datenbestand von 440 Mio. Informationen zu 65 Mio. Personen aus (http://www.schufa.de/de/unternehmen/zahlendatenfakten/zahlendatenfakten.jsp, Abruf am 27.03.2009).

  3. In Wissenschaft und Praxis werden die Begriffe „Anschrift“ und „Adresse“ häufig synonym verwendet. In diesem Beitrag werden unter „Anschrift“ die folgenden Bestandteile zusammengefasst: Anrede, Vorname, Nachname, Namenszusatz (z. B. Adelstitel, Berufstitel, akademischer Grad) und Adresse, bestehend aus Straßenname, Hausnummer, Postleitzahl und Ortsname.

  4. Denkbar ist beispielsweise eine Erweiterung um Kundenwert-orientierte Betrachtungen, z. B. inwieweit das Angebot bestimmter Bezahlverfahren einen Anreiz für Wiederholungskäufe darstellt.

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Sackmann, S., Siegl, M. & Weber, D. Ein Ansatz zur Verbesserung der Steuerung des Zahlungsausfallrisikos im E-Commerce (B-to-C). Z Betriebswirtsch 81, 139–153 (2011). https://doi.org/10.1007/s11573-010-0428-5

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