Das aktuelle Leitthema in Der Nephrologe umfasst eine Reihe von unterschiedlichen Beiträgen über Therapiemethoden, die kürzlich Einzug in unser Fachgebiet hielten. Die Palette reicht von bereits bekannten pharmakologischen Substanzen mit neuen Indikationsgebieten (z. B. mTOR-Inhibitoren bei ADPKD) über neue biomedizinisch hergestellte Antikörper (sog. „Biologicals“ wie z. B. Eculizumab zur Behandlung von komplementassoziierten Formen der MPGN) bis hin zu interventionellen Methoden wie der Nierenarteriennervenablation bei therapieresistenter Hypertonie.

Wichtige Aspekte dieser neuen Therapiemethoden werden dabei kritisch beleuchtet: Sind die Indikationen hinreichend geprüft und durch belastbare Studiendaten belegt? Wie sicher und vor allem wie effektiv sind diese Methoden wirklich? Und nicht zuletzt: Welche Vorteile bieten sich im Vergleich zu bereits etablierten Therapieverfahren?

Zu diesen Punkten haben Kollegen Stellung genommen, die diese neuen Therapien wissenschaftlich begleitet haben und/oder mit ihnen bereits in größerem Umfang Erfahrung im klinischen Alltag gesammelt haben. Im ersten Beitrag fassen die Herren Schönermarck und Wessely das aktuelle Wissen über den Einsatz von „Biologicals“ in der Nephrologie zusammen. Hier haben insbesondere molekularbiologische Arbeiten der letzten Jahre einen deutlichen Zugewinn an Erkenntnissen gebracht, die zunehmend Eingang in die klinische Routine finden. Frau Petzold und Herr Serra berichten über rezente Studienergebnisse bei zystischen Nierenerkrankungen, und Herr Heyne und Frau Guthoff stellen Grundlagen und potenzielle Indikationsgebiete des Verfahrens der High-Cut-off (HCO)-Hämodialyse vor. Nicht zuletzt liefern die Herren Hausberg, Kisters und Reinecke eine kritische Bestandsaufnahme zur Nierenarteriennervenablation bei therapieresistenter Hypertonie.

Wir hoffen, dass Ihnen die Themenauswahl gefällt und wünschen Ihnen wie immer viel Spaß beim Lesen!

D. Fliser