Vaskulitiden stellen auch heute noch eine interessante Gruppe von Systemerkrankungen dar. Schon bei der Einteilung und der Namensgebung gibt es immer wieder Diskussionen. So wurde erst kürzlich der Name „Wegener’s granulomatosis“ durch „Granulomatosis with polyangiitis“ nach Diskussion in amerikanischen und europäischen Fachgesellschaften ersetzt [1]. Für den deutschen Sprachraum besteht noch keine Einigkeit, denn „Granulomatose mit Polyangiitis“ ist meiner Meinung nach wenig griffig. Da wäre doch „granulomatöse ANCA-assoziierte Vaskulitis“ besser. Abgesehen vom Eigennamen haben wir auch in den letzten Jahren vieles über Pathogenese, Diagnostik und Therapie bei den Vaskulitiden gelernt.

Diese Ausgabe von Der Nephrologe widmet sich den neuen Erkenntnissen zur Pathogenese vor allem der ANCA-assoziierten Vaskulitis, greift Krankheitsbilder auf, die dem Nephrologen oft nicht ganz so geläufig sind (wie die Großgefäßvaskulitiden), bzw. stellt die Therapie einer Gruppe von Vaskulitiden dar, die kryogobulinämischen Vaskulitiden, die zunehmend von Hepatologen geleitet wird. Ein weiterer Themenschwerpunkt bleibt die Therapie, diesmal jedoch aus dem Blickwinkel des Medikaments – Mycophenolat Mofetil – bzw. des monoklonalen Antikörpers Rituximab. Hier gibt es wirklich erfreuliche Therapieerfolge, auch für zuvor therapierefraktäre Patienten. Die Datenlage hat sich zunehmend auf einem höheren Evidenzniveau entwickelt, und neue Studienergebnisse sind auch für die nächsten Jahre in Sicht. Ich hoffe, mit der Themenauswahl Ihr Interesse getroffen zu haben, und wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und Freude beim Lesen.

Ihre

M. Haubitz