Rekrutierung der Kitas
Die AOK stellte sowohl Kontaktinformationen für Kitas, die in 2016 mit der Programmumsetzung beginnen wollten, als auch für die WKs bereit [22]. Eine Zufallsauswahl der Kitas bekam einen Screeningfragebogen zur Erfassung struktureller Merkmale von Kitas zugesandt. Anhand dieser Kriterien wurden auf Bundeslandebene Pärchen von IKs und WKs gebildet. Insgesamt nahmen 29 IKs und 33 WKs teil [23].
Intervention JolinchenKids – Modul „Erzieherinnengesundheit“
Im Rahmen des „Erzieherinnenmoduls“ wurde Erzieher/innen eine Broschüre mit Informationen zu einer gesunden Lebensweise und Gesundheitsverhalten im Kitaalltag bereitgestellt (www.jolinchen.de). Darüber hinaus erhielten sie Anregungen an Kurs- und Beratungsangeboten ihrer regionalen AOK sowie an einem 2‑tägigen Workshop mit dem Titel „Fit im Job“ teilzunehmen.
Fragebogen
Erzieher/innen erhielten zu Baseline und nach 12 Monaten einen Fragebogen zum Selbstausfüllen.
Soziodemografische Merkmale
Alter und Geschlecht, Größe und Gewicht, Berufstätigkeit, Staatsangehörigkeit, Geburtsland und Dauer des Aufenthalts in Deutschland wurden anhand von Items aus dem Gesundheitsfragebogen für 18- bis 64-Jährige der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS) erfasst [16]. Ausgehend von Größe und Gewicht wurde der Body Mass Index (BMI) berechnet und Kategorien gebildet (<18,5 = Untergewicht, 18,5–24,9 = Normalgewicht, 25,0–29,9 = Übergewicht, ≥30,0 = Adipositas). Diese wurden anschließend in die beiden Kategorien Unter‑/Normalgewicht bzw. Übergewicht/Adipositas zusammengefasst [25].
Gesundheitskompetenz
Die GK wurde anhand des HLS-EU-Q16 [8] erfasst. Die Berechnung des allgemeinen GK-Scores erfolgte nach dem von den Skalenentwicklern empfohlenen Verfahren [17]. Die einzelnen Items wurden zunächst binarisiert, indem jeweils die beiden äußeren Antwortkategorien (1 = „sehr einfach“ und „ziemlich einfach“, 0 = „ziemlich schwierig“ und „sehr schwierig“) zusammengefasst wurden. Schließlich wurde der allgemeine GK-Score als Summenscore der 16 binären Items berechnet. Befragten mit >2 fehlenden Werten wurde kein Scorewert zugewiesen. Nach den vorgeschlagenen Grenzwerten für den HLS-EU-Q16 [17] werden drei GK-Level unterschieden: ausreichend (Score 13–16), problematisch (Score 9–12) und inadäquat (Score 1–8).
Selbstwirksamkeit
Die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung wurde nur zu T0 anhand einer Skala von 10 Items erhoben [11]. Der individuelle Testwert ergibt sich durch das Aufsummieren aller 10 Antworten (Range: 10–40).
Gesundheitszustand, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Stress
Der allgemeine Gesundheitszustand wurde mit einem Item des DEGS [16] und gesundheitsbezogene Lebensqualität anhand der „short form 12“ (SF-12) erfasst ([24]; Range: 0–100, höhere Werte entsprechen einer höheren Lebensqualität). Stresserleben wurde anhand von 4 Items der Cohen-Stress-Skala erfasst ([4]; Range: 0–16, höhere Werte entsprechen einem höheren Stressniveau).
Gesundheitsverhalten
Das Bewegungsverhalten wurde anhand zweier Items des Gesundheitsfragebogens für 18- bis 64-Jährige des DEGS erfragt [16]. Zusätzlich wurden drei Bereiche von KA anhand von Items des Baecke-Fragebogens erhoben [2]: während der Freizeit, während der Arbeit und Sport insgesamt [13]. Es wurde ein Arbeits- (7 Items) und ein Freizeitaktivitätsindex (6 Items) gebildet (Range: 1 [nie]–5 [immer]). Sport insgesamt wurde dichotomisiert ausgewertet. Die Ernährung wurde in Anlehnung an die Ernährungspyramide des AID-Infodienstes [3] und die Interventionsziele von JolinchenKids erfasst. Die folgenden binären Variablen zur Bestimmung der Zielerreichung (bzw. Nichterreichung) wurden gebildet: >5 Gläser Wasser und ungesüßte Getränke/Tag, ≥5 Portionen Obst und Gemüse/Tag. Raucherstatus wurde erfasst und dichotomisiert (ja/nein). Das Wissen über und die Inanspruchnahme von Gesundheitsuntersuchungen wurde erfragt.