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Die Zukunft des digitalen Betrieblichen Gesundheitsmanagements

Ergebnisse einer Delphi-Befragung

The future of digitally supported workplace health promotion

Results of a Delphi study

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Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund

Technologische Innovationen, Globalisierung, institutionelle und demographische Entwicklungen beeinflussen die Arbeitswelt. Im Zentrum dieser Veränderung stehen die Arbeitnehmer, für die sich auch gesundheitliche Konsequenzen ergeben. Die Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz ist die Aufgabe des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), bei dem zunehmend digitale Instrumente und Tools zum Einsatz kommen.

Ziel der Arbeit

Die Erwartungen, die an das digital gestützte BGM (dBGM) gestellt werden, sind weitreichend. Doch bisher zeigt sich eine unzureichende wissenschaftliche Fundierung sowie eine zurückhaltende Verwendung in Unternehmen. Um mögliche zukünftige Entwicklungen abschätzen zu können, wird untersucht, wie nach Expertenansicht das dBGM der Zukunft aussehen kann.

Material und Methode

Eingesetzt wird ein dreistufiges Delphi-Verfahren mit dem Ziel, Konsens und Dissens unter Experten über die Entwicklung des dBGM zu identifizieren. Dafür wurden Experten aus Wissenschaft und Praxis in zwei Wellen standardisiert zu ihren Erwartungen und Einschätzungen befragt. Anschließend wurde ein Gruppendelphi-Workshop durchgeführt, bei dem bis dahin strittige und unklare Punkte diskutiert wurden.

Ergebnisse und Diskussion

Die Experten glauben, dass zukünftig vermehrt digitale Instrumente zur Unterstützung des BGMs eingesetzt werden, die persönliche Interaktion aber ein zentraler Bestandteil bleibt. Gesundheitsförderliche Potenziale für die Arbeitnehmer sehen sie durch die individuelle Bedürfnisanpassung und die Motivationssteigerung zur Teilnahme an enstprechenden Angeboten. Positive Effekte für die Arbeitgeber sehen die Experten bei der Attraktivitätssteigerung und einer Verbesserung des Betriebsklimas. Kritisch diskutieren sie Aspekte des Datenschutzes und das unüberschaubare Angebot an Tools, deren Wirkung oftmals nicht gesichert ist.

Abstract

Background

Technological innovations, globalization, institutional, and demographic developments influence the working environment. At the center of this change are the employees, for whom there are also health consequences. The task of workplace health promotion (WHP) is to promote health in the workplace, for which digital tools are increasingly used.

Objectives

The expectations placed on digitally supported WHP are far reaching. But so far the scientific foundation is insufficient and companies restrain from using it. To be able to estimate future developments, the primary objective is to determine what digitally supported WHP can look like in the future.

Materials and methods

A three-stage Delphi method is used to identify consensus and dissent among the experts on the development of digitally supported WHP. For this purpose, experts from science and practice were consulted in a standardized way and in two rounds about their expectations and assessments. Subsequently a group Delphi process was carried out, in which controversial and unclear aspects were discussed.

Results and conclusions

The experts believe that digital tools will be increasingly used in the future to support WHP, but personal interaction will remain a central component. Health-promoting potentials for employees are seen in individual needs adjustment and the increase of motivation to participate. Positive effects for the employer are seen in the increase in attractiveness and an improvement in the working atmosphere. They critically discuss aspects of data protection and the unmanageable range of tools, for which the effectiveness is not always guaranteed.

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Abb. 1
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Danksagung

Wir danken allen Experten für ihre Unterstützung. Außerdem danken wir der Unfallkasse Baden-Württemberg, die bei der Ansprache möglicher Experten unterstützt hat und Räumlichkeiten für die Durchführung des Gruppendelphi-Workshops bereitgestellt hat.

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Correspondence to Ann-Kathrin Käfer.

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Interessenkonflikt

A.-K. Käfer und M. Niederberger geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autorinnen durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren. Alle Angaben zu den Experten wurden anonymisiert und die Befragten über die wissenschaftliche Weiterverwendung der Daten informiert. Die Studie wurde unter Berücksichtigung forschungsethischer Grundsätze durchgeführt.

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Käfer, AK., Niederberger, M. Die Zukunft des digitalen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Präv Gesundheitsf 15, 151–158 (2020). https://doi.org/10.1007/s11553-019-00741-4

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