Skip to main content
Log in

Gesundheitsfördernde Hochschulen

Das Präventionsgesetz eröffnet neue Perspektiven für die akademische Lebenswelt

Health promoting universities

The Prevention Act opens up new perspectives for academia

  • Originalarbeit
  • Published:
Prävention und Gesundheitsförderung Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Hintergrund und Ziel

An zahlreichen Hochschulen in Deutschland gibt es Strukturen und Aktivitäten, um die Gesundheit der Beschäftigten und Studierenden zu stärken. Der Beitrag analysiert die Chancen und Impulse des am 25.7.2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetzes für die Gesundheitsförderung an Hochschulen.

Ergebnisse

Es werden die Inhalte des Präventionsgesetzes und der Bundesrahmenempfehlung der Sozialversicherungsträger mit Bezug zur Bildungseinrichtung Hochschule aufgezeigt und analysiert. Beispiele für gesundheitsbezogene Aktivitäten an Hochschulen werden dargestellt und das Fehlen von Konzepten für die Implementierung des Lebensweltansatzes an Hochschulen festgestellt.

Schlussfolgerungen

Der Gesetzgeber hat auf Bundesebene durch das Präventionsgesetz die Gesundheitsförderung und nichtmedizinische Primärprävention in der Lebenswelt Hochschule gestärkt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Umsetzung entsprechender Maßnahmen auf der Ebene der 16 Bundesländer durch die Landesrahmenvereinbarungen erfolgen wird. Voraussetzung für das Gelingen ist das Engagement der Hochschulen und die Einbindung weiterer landesspezifischer Akteure wie die der Landesvereinigungen für Gesundheit(sförderung), der Unfallkassen sowie Studierendenwerke.

Abstract

Aim

Many universities in Germany already have structures and activities to strengthen the health of employees and students. This article analyzes the opportunities and stimuli of the Prevention Act for health promotion at universities which came into force on 25 July 2015.

Results

The content of the Prevention Act and the Federal Framework Agreement of the social security institutions as related to education at universities will be identified and analyzed. Examples of health-related activities at universities are identified and the lack of concepts for the implementation of the life–world approach at universities are noted.

Conclusions

With the Prevention Act, legislators have strengthened health promotion and nonmedical primary prevention at universities at the federal level. It remains to be seen whether the implementation of appropriate measures at the level of the 16 federal states will be carried out by the country framework agreements. Prerequisite for success is commitment of the universities and the involvement of other specific actors, such as federal associations of health (promotion), accident insurance agencies, and student service organizations.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Notes

  1. Die Statistik trennt nicht eindeutig zwischen den verschiedenen Standorten einer Hochschule und der gesamten Einrichtung, so dass in Abhängigkeit von der jeweiligen Quelle unterschiedliche Zahlen kusieren.

Literatur

  1. Ackermann E, Schumann W (2010) Die Uni ist kein Ponyhof. Zur psychosozialen Situation von Studierenden. Präv Gesundheitsf 5:231–237

    Article  Google Scholar 

  2. Altgeld T, Kolip P (2010) Konzepte und Strategien der Gesundheitsförderung. In: Hurrelmann K, Klotz T, Haisch J (Hrsg) Lehrbuch Prävention und Gesundheitsförderung. Hans Huber, Bern, S 45–56

    Google Scholar 

  3. Altgeld T (2004) Gesundheitsfördernde Settings – Modelle für integrative Gesundheitsförderung in benachteiligten Stadtteilen. In: E&C Fachforum: Perspektive: Gesunder Stadtteil Gesundheitsfördernde Settingansätze und Jugendhilfestrategien in E&C Gebieten. Dokumentation, Berlin. www.eundc.de/pdf/29005.pdf. Zugegriffen: 20. Juli 2016

  4. Beck-Dossler K (2007) Vernetzung der Universitäten auf Landesebene: Die Bayrische Arbeitsgemeinschaft Suchtprävention und Gesundheitsförderung. Historie und Motive. In: Krämer A, Sonntag U, Steinke B, Meier S, Hildebrand C (Hrsg) Gesundheitsförderung im Setting Hochschule. Wissenschaftliche Instrumente, Praxisbeispiele und Perspektiven. Juventa, Weinheim, S 195–200

    Google Scholar 

  5. Bödecker W, Moebus S (2015) Normen und Anreizkonflikte für die gesetzlichen Krankenkassen in der Gesundheitsförderung und Prävention. Gesundheitswesen 77:397–404

    Google Scholar 

  6. Dadaczynski K, Baumgarten K, Hartmann T (2016) Settingbasierte Gesundheitsförderung und Prävention – Kritische Würdigung und Herausforderungen an die Weiterentwicklung eines prominenten Ansatzes. Präv Gesundheitsf 11. doi:10.1007/s11553-016-0562-1

  7. DGUV – Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (Hrsg) (2008) Prävention lohnt sich: Die Position der Selbstverwaltung der gesetzlichen Unfallversicherung zur Prävention – Leitlinien und Umsetzung – am 1. Dez. 2008 in Kraft getreten

  8. DSW – Deutsches Studentenwerk (2013) Studium und Behinderung, 7. Aufl. Berlin. www.studentenwerke.de/sites/default/files/37_handbuch_studium_und_behinderung_7_auflage.pdf. Zugegriffen: 26. April 2016

    Google Scholar 

  9. Faller G (2012) Gesund lernen, lehren und forschen: Gesundheitsförderung an Hochschulen. In: Faller G (Hrsg) Lehrbuch Betriebliche Gesundheitsförderung, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 290–298

    Google Scholar 

  10. Faller G (2007) Vernetzung Gesundheitsfördernder Hochschulen auf Landesebene – das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Bedeutung des Landes NRW für die Gesundheitsförderung an Hochschulen. In: Krämer A, Sonntag U, Steinke B, Meier S, Hildebrand C (Hrsg) Gesundheitsförderung im Setting Hochschule. Wissenschaftliche Instrumente, Praxisbeispiele und Perspektiven. Juventa, Weinheim, S 187–193

    Google Scholar 

  11. GKV-SV – Gesetzliche Krankenkassen Spitzenverband Bund (Hrsg) (2014) Leitfaden Prävention. Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung des §§ 20 und 20a SGB V vom 21. Juni 2000 in der Fassung vom 10. Dezember 2014, Berlin. GKV-SV, Berlin. http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/publikationen/Leitfaden_Praevention-2014_barrierefrei.pdf. Zugegriffen: 26. April 2016

  12. Göring A, Möllenbeck D (Hrsg) (2015) Bewegungsorientierte Gesundheitsförderung an Hochschulen. Hochschulsport und Wissenschaft, Bd. 3. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen. http://www.univerlag.uni-goettingen.de/bitstream/handle/3/isbn-978-3-86395-202-0/hochschulsport3.pdf. Zugegriffen: 26. April 2016

  13. Gräser S, Hartmann T, Sonntag U (2007) Der Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen als gestaltende und vernetzende Plattform für das Setting Hochschule. In: Krämer A, Sonntag U, Steinke B, Meier S, Hildebrand C (Hrsg) Gesundheitsförderung im Setting Hochschule. Wissenschaftliche Instrumente, Praxisbeispiele und Perspektiven. Juventa, Weinheim, S 167–185

    Google Scholar 

  14. Gusy B, Lohmann K, Wörfel F (2015) Gesundheitsmanagement für Studierende – eine Herausforderung für Hochschulen. In: Badura B et al (Hrsg) Fehlzeitenreport 2015. Springer, Berlin Heidelberg, S 249–258

    Chapter  Google Scholar 

  15. Hartmann T, Seidl J (2014) Gesundheitsförderung an Hochschulen, 2. Aufl. Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK, Bd. 20. Techniker Krankenkasse, Hamburg

    Google Scholar 

  16. Hartmann T, Sonntag U (2015) Gesundheitsförderung und Hochschule. Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden in der Gesundheitsförderung. www.bzga.de/leitbegriffe/?id=angebote&idx=191. Zugegriffen: 26. April 2016

    Google Scholar 

  17. Hoffmann H, Hildebrand C, Bös K (2015) Betriebliches Gesundheitsmanagement an Hochschulen in Baden-Württemberg. Bewegungsther Gesundheitssport 31:21–25

    Article  Google Scholar 

  18. LVG & AFS – Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen (2015) Settingspezifische Bestandsaufnahme von Qualitätsverfahren auf Länderebene. Im Rahmen des Projekts „Gesundheitsförderung in Lebenswelten – Entwicklung und Sicherung von Qualität“, Hannover. www.gesundheit-nds.de/index.php/arbeitsschwerpunkte-lvg/evaluation-und-praxisforschung/404-gesundheitsfoerderung-in-settings. Zugegriffen: 26. Apr. 2016

    Google Scholar 

  19. MDS – Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Gesetzlichen Krankenkassen, GKV-Spitzenverband (2015) Präventionsbericht 2015. Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung: Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung Berichtsjahr 2014. MDS – Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Gesetzlichen Krankenkassen, Essen. http://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praevention/praeventionsbericht/2015_GKV_MDS_Praeventionsbericht-2.pdf. Zugegriffen: 26. April 2016

  20. Meier S, Mikolajczyk RT, Helmer S, Akmatov MK, Steinke B, Krämer A (2010) Prävalenz von Erkrankungen und Beschwerden bei Studierenden in NRW. Ergebnisse des Gesundheitssurveys NRW. Präv Gesundheitsf 5:257–264

    Article  Google Scholar 

  21. Meierjürgen R (2015) Präventionsgesetz: Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Gesundheits Sozialpolit 69(6):25–31

    Article  Google Scholar 

  22. Meierjürgen R (2014) 25 Jahre § 20 SGB V: Aufschwung, Rückschläge und Perspektiven. Gesundheits Sozialpolit 69(3):31–37

    Article  Google Scholar 

  23. Noelle M (2012) Zertifizierung Gesundheitsfördernder Hochschulen. Operationalisierung der Gütekriterien und Handlungsempfehlungen. Master-Thesis an der Hochschule Fulda, Fachbereich: Pflege & Gesundheit. Hochschule Fulda, Fulda

    Google Scholar 

  24. NPK – Nationale Präventionskonferenz (2016) Bundesrahmenempfehlungen der Nationalen Präventionskonferenz nach § 20d Abs. 3 SGB V. Verabschiedet am 19.02.2016. www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/pressemitteilungen/2016/Praevention_NPK_BRE_verabschiedet_am_19022016.pdf. Zugegriffen: 10. März 2016

    Google Scholar 

  25. Schumann W (2007) Strukturwandel an Hochschulen – Konsequenzen für die psychosoziale Situation von Studierenden. Verhaltensther Psychosoz Prax 39:817–827

    Google Scholar 

  26. Seibold C (2011) Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung im Setting Hochschule. Identifikation von Erfolgsfaktoren mittels Fallstudien. Dissertation. Schriften zur Gesundheitsökonomie, Bd. 71. P. C. O., Bayreuth

    Google Scholar 

  27. Seibold C, Loss J, Nagel E (2010) Gesunde Lebenswelt Hochschule. Ein Praxishandbuch für den Weg zur Gesunden Hochschule. Veröffentlichungen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der TK, Bd. 23. Techniker Krankenkasse, Hamburg

    Google Scholar 

  28. SGB – Sozialgesetzbuch (2016) Fünftes Buch (V) (1988): Fünftes Buch Sozialgesetzbuch – Gesetzliche Krankenversicherung – (Artikel 1 des Gesetzes vom 20. Dezember 1988, BGBl. I S. 2477). Dritter Abschnitt: Leistungen zur Verhütung von Krankheiten, betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren, Förderung der Selbsthilfe sowie Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft. (Präventionsgesetz – PrävG). www.gesetze-im-internet.de. Zugegriffen: 11. März 2016

  29. Siebert D, Hartmann T (2010) Netzwerke settingorientierter Gesundheitsförderung. In: Göpel E (Hrsg) Nachhaltige Gesundheitsförderung – Gesundheit gemeinsam gestalten, Bd. 4. Mabuse, Frankfurt/M, S 306–320

    Google Scholar 

  30. Statistisches Bundesamt (2015) Bildung und Kultur. Personal an Hochschulen. 2014. Fachserie 11 Reihe 4.4. www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Hochschulen/PersonalHochschulen.html. Zugegriffen: 11. März 2016

    Google Scholar 

  31. TK – Techniker Krankenkasse, LVG – Landesvereinigung für Gesundheit, AFS – Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen (2013) Gesundheitsfördernde Hochschulen. Modelle aus der Praxis. duz spezial, Berlin

    Google Scholar 

  32. Tschupke S, Hartmann T (2016) Unfallversicherungsträger und Gesundheitsförderung an Hochschulen im Fokus des Präventionsgesetzes – Potenziale und Perspektiven für Studierende. Gesundheits Sozialpolit: (im Druck)

  33. Tsouros AD, Dowding G, Thompson J, Dooris M (Hrsg) (1998) Health promoting universities. Concept, experience and framework for action. World Health Organization. Regional Office for Europe, Copenhagen

    Google Scholar 

  34. UKNRW – Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (2008) Die Zukunft unserer Hochschule gestalten – bestehende Chancen nutzen. Prävention in NRW, Bd. 11. UKNRW – Unfallkasse Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

    Google Scholar 

  35. WHO – World Health Organization (1986) Ottawa Charter for Health Promotion. First International Conference on Health Promotion. Ottawa, Canada. www.who.int/healthpromotion/conferences/previous/ottawa/en/index.html. Zugegriffen: 20. Juli 2016

    Google Scholar 

  36. www.agsg-bayern.de. Zugegriffen: 26. April 2016)

  37. www.gesundheitsfoerdernde-hochschulen.de. Zugegriffen: 26. April 2016)

  38. https://www.uni-oldenburg.de/bssb/hochschulnetzwerk-suchtgesundheit/historie-der-fachtagungen/. Zugegriffen: 11. Oktober 2016.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Ute Sonntag.

Ethics declarations

Interessenkonflikt

T. Hartmann, K. Baumgarten, C. Hildebrand und U. Sonntag geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Hartmann, T., Baumgarten, K., Hildebrand, C. et al. Gesundheitsfördernde Hochschulen. Präv Gesundheitsf 11, 243–250 (2016). https://doi.org/10.1007/s11553-016-0564-z

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s11553-016-0564-z

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation