Können kluge Screening- und Surveillance-Strategien die ersten Schritte einer Prognoseverbesserung sein – und was ist hierbei wirklich sinnvoll? Screening- und Surveillance-Programme zielen darauf ab, Patienten frühzeitig zu identifizieren, um auf diese Weise durch eine möglichst zeitnahe chirurgisch-interventionelle Resektion die bestmögliche Prognose erzielen zu können. Dafür sollten die Begriffe Screening und Surveillance klar definiert und ihre Bedeutung herausgestellt werden.

Screening- und Surveillance-Programme zielen darauf ab, Patienten frühzeitig zu identifizieren

Die vorliegende Ausgabe von Die Gastroenterologie behandelt 3 relevante Screening- und Surveillance-Strategien für Leber- und Pankreaserkrankungen – und befasst sich vor diesem Hintergrund insbesondere mit dem Pankreaskarzinom, zystischen Pankreasläsionen und dem hepatozellulären Karzinom. Ziel dieser Ausgabe ist es, die jeweiligen aktuellen Screening- und Surveillance-Strategien für diese beiden metabolisch aktiven Organe klinisch basiert, klar strukturiert und anschaulich zu vermitteln.

Zunächst werden die zystischen Läsionen des Pankreas diskutiert. Hier geht es darum, wann, für wie lange und warum Pankreasläsionen einer Surveillance bzw. einem Screening unterzogen werden sollten. Besonders wichtig ist hierbei, dass zystische Pankreasläsionen prämaligne Läsionen darstellen können, die eine therapeutisch-kurative Resektion erfordern.

Der nächste Artikel beschäftigt sich mit dem Pankreaskarzinom, das bekanntlich mit einer extrem schlechten Prognose assoziiert ist. Hier werden die aktualisierten „International Cancer of the Pancreas Screening Consortium“(CAPS)-Empfehlungen diskutiert und die geeigneten Screening- und Surveillance-Maßnahmen dargestellt.

Der 3. Artikel befasst sich mit dem hepatozellulären Karzinom als dem häufigsten malignen Lebertumor. In diesem Artikel werden Überwachungsstrategien und damit verbundene Therapieoptionen diskutiert.

Wir hoffen, Ihnen mit den ausgewählten Beiträgen einen guten Überblick über wesentliche Screening- und Surveillance-Optionen für die beiden stoffwechselaktiven Organe Leber und Pankreas geben zu können, und wünschen Ihnen viel Freude und vertiefte Einsichten beim Lesen dieser Ausgabe.

Prof. Dr. Ali Canbay

Prof. Dr. Julia Mayerle

Prof. Dr. Michael Fried