Liebe Leserinnen und Leser,

Berufspolitik wird in Zeiten einer sich ändernden Gesundheitspolitik, verbunden mit der zunehmenden Wahrnehmung eingeschränkter Ressourcen im Gesundheitswesen, immer wichtiger werden. Viele Interessengruppen nehmen derzeit Einfluss auf die politische und fachliche Meinungsbildung. Gerade Schwerpunktbereiche in der Medizin wie die Gastroenterologie haben es mitunter nicht leicht, sich an prominenter Stelle Gehör zu verschaffen. Wie wir Gastroenterologen in der Vergangenheit, als wir im Vergleich zu anderen Teilbereichen der inneren Medizin berufspolitisch eher unterrepräsentiert waren, lernen mussten, wird die Weiterentwicklung eines Faches nicht zuletzt auch durch die berufspolitischen Rahmenbedingungen geprägt.

Die Schriftleitung hat sich daher entschlossen, in Der Gastroenterologe ein berufspolitisches Forum einzurichten, in dem sich Experten zu wichtigen Fragen der berufs- und standespolitischen Weiterentwicklung des Faches auch durchaus kontrovers äußern können. So wird es hoffentlich gelingen, die Kollegenschaft für berufspolitische Probleme zu sensibilisieren und ein breiteres Interesse sowohl bei niedergelassenen als auch bei den in der Klinik gastroenterologisch tätigen Ärzten und Wissenschaftlern zu fördern.

In dieser Ausgabe ist es die gastroenterologische Intensivmedizin, die vor dem Hintergrund diskutiert wird, dass sie gegenüber anderen internistischen Schwerpunkten einen scheinbar geringeren Stellenwert hat und damit für viele Kollegen an Interesse zu verlieren scheint, obwohl gerade in der Viszeralmedizin neue und wichtige Fragestellungen bereits vorhanden oder zu erwarten sind. Hier muss unbedingt gegengesteuert werden.

Wir werden künftig die Rubrik „Berufspolitisches Forum“ betreuen und interessante und wichtige Themen für Sie auswählen.

Mit kollegialen Grüßen

F. Hartmann

J.F. Riemann