Augenfolgebewegungen (Smooth Pursuit): Gain, Catch-up-Sakkaden und antizipatorische Sakkaden bei schizophrenen, depressiven und gesunden Probanden

Zusammenfassung

HINTERGRUND: Die Leistung bei Smooth-Pursuit-Aufgaben wird durch Gain und Sakkaden-Maße charakterisiert. Schizophrene weisen meist einen verminderten Gain-Wert auf. Die Ergebnisse hinsichtlich Sakkaden sind nicht so konsistent. Bei depressiven Patienten sind die Ergebnisse insgesamt weniger eindeutig. METHODE: 21 schizophrene und 19 depressive Patienten sowie 21 gesunde Kontrollpersonen nahmen an der Studie teil. Es wurden sinusartig bewegte Stimuli mit einer Frequenz von 0,4 Hz vorgegeben. Die Augenfolgebewegungen wurden elektrookulographisch gemessen und es wurden Gain-Werte sowie Häufigkeiten von Catch-up-Sakkaden und antizipatorischen Sakkaden berechnet. ERGEBNISSE: Bei den schizophrenen Probanden zeigte sich eine Gain-Verminderung gegenüber Gesunden. Es konnten keine weiteren signifikanten Unterschiede hinsichtlich Gain oder Sakkadenhäufigkeit gefunden werden. SCHLUSSFOLGERUNG: Für schizophren Erkrankte stellt der Gain-Wert einen Indikator für einen Endophänotyp dar.

Summary

OBJECTIVE: Smooth pursuit performance is characterized by gain and saccadic measures. Schizophrenics usually exhibit decreased gain. Evidence regarding saccades is somewhat mixed. Results in depressives are less clear in general. METHODS: 21 schizophrenics, 19 depressives and 21 healthy controls took part in the study. Stimuli were moving sinusoidally at 0.4 Hz. Eye movements were measured by means of electrooculography in order to calculate gain values and rates of catch up saccades and anticipatory saccades. RESULTS: Gain was decreased in schizophrenics compared to controls. No other significant differences in gain or saccade rates were found. CONCLUSIONS: Gain may serve as an indicator for endophenotype in schizophrenics.