Bei Reisen nach Asien und Afrika sollte stets auch an die Dengue- und Tollwutimpfung gedacht werden.

In den letzten Jahren sind die Fallzahlen des Dengue-Fieber dramatisch gestiegen. Die durch Aedes-Stechmücken übertragene Virusinfektion kann zu hohem Fieber führen und potenziell tödlich verlaufen. Umso mehr begrüßte Prof. Tomas Jelinek, Direktor des Centrums für Reise- und Tropenmedizin (CRM) in Berlin, den neuen seit Februar 2023 verfügbaren tetravalenten attenuierten Lebendimpfstoff, mit dem bereits Kinder ab dem vollendeten vierten Lebensjahr geimpft werden können.

Dengue: Neuer Impfstoff mit deutlich besserem Schutz

Mit einer protektiven Wirkung von 81,1% (vorwiegend gegen die Serotypen 1 und 2) schützt der neue Impfstoff (Qdenga®) deutlich besser als die frühere Vakzine. Die zweite Dosis nach frühestens drei Monaten verlängert nur die Schutzwirkung. Wie Jelinek einräumte, ist der Schutz wegen der unzureichenden Wirkung gegen die Serotypen 3 und 4 nicht perfekt, „aber das Beste, was wir derzeit haben.“

Tollwut: Vor Reiseantritt grundimmunisieren

Tollwut sei zwar insgesamt selten, die Konsequenzen seien aber fatal, so Prof. Christoph Lübbert, leitender Infektiologe am Klinikum St. Georg in Leipzig. Denn die Infektion verläuft ohne adäquate Immunisierung in 99,9% der Fälle tödlich. Das Virus wird überwiegend durch Hunde-, gelegentlich aber auch durch Fledermausbisse übertragen. Reisende nach Afrika, Asien oder in den Mittleren Osten sollten laut STIKO unbedingt eine Präexpositionsprophylaxe (PreP) nach klassischem (0/7d/21-28d) oder Schnellimpfschema (0/3d/7d) erhalten, z.B. mit Rabipur®. Denn gerade in fernen Ländern gebe es im Akutfall oft gravierende Lieferengpässe, auch von humanem Immunglobulin.

Satelliten-Symposium „Wo stehen wir in der Reisemedizin? Fokusthema Tollwut & Dengue“ im Rahmen des 25. Forums Reisen und Gesundheit des Centrums für Reisemedizin (CRM), Berlin, 08.03.2024; Veranstalter: Bavarian Nordic, Takeda; Bericht: Dr. Martina-Jasmin Utzt