Mit der ICD-11 hält in den nächsten Jahren eine neue ICD-Klassifikation Einzug in das deutsche Gesundheitswesen. Gut umgesetzt, kann sie viele Verbesserungen bringen.

Die ICD-11 ist seit Anfang 2022 gültig. Ein Highlight sind die neuen Kapitel 7 „Schlaf-Wach-Störungen“ und 17 „Bedingungen im Zusammenhang mit sexueller Gesundheit“. Prof. Christoph Schöbel, Essen, nannte beispielhaft die chronische Insomnie. Sie kann bisher nur als F51.0 codiert werden. Das werde aber nur selten gemacht, entsprechend unterrepräsentiert sei die Erkrankung in der Versorgungsforschung. Das dürfte sich durch die ICD-11 ändern. „Wir können künftig Schlafstörungen richtig codieren, damit werden wir auch besser Therapien einleiten können“, so Schöbel bei der von Idorsia (Daridorexant, Quviviq®) unterstützten Veranstaltung.

Entscheidend für den Erfolg der ICD-11-Einführung dürfte deren Umsetzung am Point-of-Care sein. Nur wenn Anwender umfassend digital unterstützt würden, könne es gelingen, die Potenziale zu heben, die die ICD-11 in Sachen besserer Datenqualität biete, so Dr. Johanna Callhoff, Berlin.

Symposium „ICD-11 als Chance für ein nachhaltiges Gesundheitssystem“ im Rahmen des 22. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung; 6.10.2023, Berlin, Veranstalter: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, Bericht: Philipp Grätzel; Literaturliste beim Verlag