Immer wieder wurden Fälle von Guillain-Barré-Syndrom (GBS) geschildert, die mit einer Coronaimpfung zusammenhängen. Eine neue Studie zeigt jedoch: Eine mRNA-Impfung scheint das Risiko eher zu senken, eine Infektion hingegen zu erhöhen.

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In einer populationsbasierten Fallkontrollstudie analysierten Forschende Angaben von über 3 Millionen Erwachsenen aus den Datenbanken des israelischen Krankenversicherers Clalit Health Services und des israelischen Gesundheitsministeriums. Beteiligt waren Personen ohne bekannte GBS-Diagnose. Die Nachbeobachtung umfasste den Zeitraum von Januar 2021 bis Juni 2022. Das Team ermittelte die Zahl von GBS-Diagnostizierten sechs Wochen nach einer Infektion oder Impfung. Im Laufe der Zeit erhielten 76 eine GBS-Diagnose, denen 760 vergleichbare Kontrollpersonen gegenübergestellt wurden.

Impfung senkt Risiko um 60%

In der Gruppe mit GBS-Diagnose hatten knapp 12,0% eine Corona-Infektion hinter sich, in der Gruppe ohne GBS waren es 2,4%. Daraus ergibt sich ein 6,3-fach erhöhtes Risiko, nach einer Infektion an GBS zu erkranken. Ähnlich verhielt es sich vier und acht Wochen nach der Infektion: Hier war das Risiko um das 7,4- bzw. 6,8-fache erhöht im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Anders sah es bei den Geimpften aus, die eine mRNA-Vakzine bekommen hatten: 10,5% der GBS-Betroffenen erhielten ihre Diagnose sechs Wochen nach einer Impfung, die Gruppe ohne GBS war in 18,0% der Fälle geimpft. Geimpfte hatten demnach im Vergleich zu Ungeimpften ein 60% geringeres Risiko an GBS zu erkranken.

Die Studie bestätigt, dass SARS-CoV-2, genau wie viele andere Viren, eine schwere neurologische Erkrankung auslösen kann. Eine mRNA-Vakzine hingegen erhöht das Risiko für GBS nicht, sondern verringert es eher.

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