Beim Tillotts-Symposium während des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) informierten Experten über den neuesten Stand bei Diagnostik und Therapie von Clostridioides difficile-Infektionen (CDI) sowie die besonderen Implikationen bei Barriere-Störungen.

"C. difficile kann Toxine produzieren, welche die Intestinalzellen schädigen, eine Diarrhö auslösen und potenziell lebensbedrohliche Folgen haben können", erläutert PD Dr. Stefan Hagel, Jena. "Ein zweistufiger Test gibt Sicherheit: Zunächst wird die Stuhlprobe mit einem hochsensiblen Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAAT) oder Enzymimmunoassay (EIA) auf Glutamat-Dehydrogenase (GDH) geprüft. Ist der Nachweis positiv, wird mit einem EIA das spezifische Toxin festgestellt. Bestätigt sich der Test, sollte C. difficile rasch therapiert werden. Herausfordernd ist dabei, dass bislang bei rund 20% der Patientinnen und Patienten die CDI nach der Initialen Episode erneut aufflammte, über 30% hatten ein zweites oder drittes Rezidiv."

Therapie der ersten Wahl

"Für CDI-Patienten bedeutet dies ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko - nicht nur in der akuten Phase, sondern auch viele Monate über das initiale Abklingen der Infektion hinaus", so Prof. Ahmed Madisch, Frankfurt/Main. "Ein Wirkstoff zeigte einen besonders langfristigen Behandlungserfolg: Fidaxomicin (Dificlir®). Das Antibiotikum wirkt selektiv und rasch gegen C. difficile, hat jedoch kaum negative Auswirkungen auf das restliche Darm-Mikrobiom, die Kolonisationsresistenz bleibt erhalten. Es traten um fast die Hälfte weniger CDI-Rezidive auf als nach einer Therapie mit Vancomycin. In Europa wie in den USA wird daher ab der initialen CDI-Episode und beim ersten Rezidiv nun Fidaxomicin als Standardtherapie empfohlen. Vancomycin ist zweite Wahl, Metronidazol sollte nur noch eingesetzt werden, wenn die ersten zwei Optionen nicht verfügbar sind."

Nach Informationen von Tillotts Pharma GmbH