Das Dengue-Fieber hat sich in den letzten Jahren weltweit rasant verbreitet. Reisende können sich jetzt durch eine Impfung schützen.

Da viele Dengue-Endemiegebiete zu den klassischen Urlaubsländern zählen, sei eine Impfindikation laut Prof. Dr. Tomas Jelinek, Berlin, oft gegeben und würde in Zukunft für Reisende immer notwendiger werden. Entsprechend der zunehmenden Ausbreitung der Überträgermücken auch in gemäßigtere Regionen kam es u.a. in Europa bereits zu lokalen Ausbrüchen der Viruserkrankung. Darüber hinaus besteht die Gefahr einer mehrmaligen Erkrankung: "Eine Infektion mit einem der vier Serotypen des Virus bietet keine Immunität gegenüber den anderen", erklärt Jelinek. Bei einer zweiten Infektion kann es zudem aufgrund des antikörperabhängigen Enhancements (ADE) zu einem schwereren Krankheitsverlauf kommen. Eine Impfung biete die Möglichkeit, zeitgleich eine Immunität gegen alle Serotypen aufzubauen.

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Wirksamkeit und Serotyp

Die Zulassung basiert u.a. auf der Phase-III-Studie TIDES, die über 20.000 gesunde Personen im Alter von 4-16 Jahren einschloss [1,2]. 27,7% der Teilnehmenden waren zu Studienbeginn seronegativ. Zwölf Monate nach der zweiten Impfung zeigte der Impstoff TAK-003 eine Gesamtwirksamkeit von 80,2% - nach 18 Monaten betrug diese noch 73,3% [1,2]. Allerdings variierte die Wirksamkeit je nach Serotyp: Typ 2: 95,1%, Typ 1: 69,8%, Typ 3: 48,9%. Für den Serotyp 4 konnte aufgrund von geringen Fallzahlen keine Wirksamkeit ermittelt werden. Im Verlauf der Nachbeobachtungszeit von 54 Monaten blieb eine Gesamtwirksamkeit von 61,2% erhalten.

Die Impfung wird als 0,5-ml-Dosis zweimal im Abstand von drei Monaten gegeben. Sie wird bereits von einigen Krankenkassen übernommen.

"Let´s talk about About Dengue", 15. Juni 2023; KIT Kongress, Leipzig, Veranstalter: Takeda; Bericht: Dr. Tanja Blume 1. Biswal S, et al. N Engl J Med. 2019;381(21):2009-2019; 2. Biswal S, et al. Lancet. 2020;395(10234):1423-1433.