Daridorexant von Idorsia ist ein dualer Orexinrezeptor-Antagonist, der die wachheitsfördernde Wirkung des Neuropeptids Orexin unterbindet. Mit diesem neuen Wirkprinzip adressiert er eine Schlüsselkomponente der Wachheitsregulation und verbessert so neben der Schlafqualität auch die Leistungsfähigkeit während des Tages.

Die chronische Insomnie ist die häufigste Schlaf-Wach-Störung und eine der wichtigsten Ursachen von Schlafmangel. Mit Daridorexant (Quviviq™) gibt es in Deutschland seit November 2022 eine neue Therapieoption für Patientinnen und Patienten mit erheblichen Schlafstörungen. Der duale Orexin-Rezeptorantagonist ist der erste in Deutschland zugelassene Wirkstoff seiner Art und das einzige Hypnotikum, das zur Therapie chronischer Schlafstörungen zugelassen ist. Es vermeidet dank seines Wirkmechanismus die typischen Nebenwirkungen der GABA-Agonisten. Die empfohlene Dosis beträgt 50 mg einmalig zur Nacht.

Wachzeit nach Schlafbeginn und Einschlafzeit reduziert

Die Zulassung basiert auf zwei randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien, in denen Daridorexant in unterschiedlichen Dosierungen eingesetzt wurde. Die Daten wurden gemeinsam publiziert [1]. Daridorexant 50 mg reduzierte nach einem Monat und nach drei Monaten sowohl die Wachzeit nach Schlafbeginn ("wake time after sleep onset", WASO) als auch die Einschlaflatenz ("latency to persistent sleep", LPS) signifikant. Nach drei Monaten war die WASO im Verum-Arm gegenüber Placebo um 18,3 min (p < 0,0001) reduziert; die LPS war um 11,7 min (p < 0,0001) geringer. Zudem war zu beiden Zeitpunkten die selbstberichtete Gesamtschlafzeit angestiegen. Nach drei Monaten war sie gegenüber Placebo um 19,8 min erhöht (p < 0,0001). Der IDSIQ ("insomnia daytime symptoms and impacts questionnaire")-Score für die Tagesschläfrigkeit hatte sich jeweils verbessert (p = 0,002). Auch die 25-mg-Dosis verbesserte WASO und LPS (p < 0,01) sowie die selbstberichtete Schlafzeit (p < 0,05) zu beiden Zeitpunkten im Vergleich zu Placebo.

1. Mignot E et al. Lancet Neurol. 2022;21(2):125-139