Avoid common mistakes on your manuscript.
Bestimmte Antidepressiva helfen mehr oder weniger gut bei einigen Schmerzerkrankungen.
Fragestellung: Wie wirksam sind Antidepressiva in der Schmerztherapie?
Methode: In 26 Reviews mit mehr als 25.000 Menschen wurde die Wirksamkeit von acht Antidepressiva-Klassen bei 22 Schmerzerkrankungen analysiert.
Ergebnisse: 42 Direktvergleiche. Elf davon belegten eine Wirksamkeit. Kein Review konnte mit hoher Sicherheit eine Wirksamkeit konstatieren. Für Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), meist Duloxetin 60-120 mg/d, bei Rückenschmerz, postoperativen und neuropathischen Schmerzen und Fibromyalgie war die Wirksamkeit bei vier der elf Vergleiche moderat gesichert. Weniger sichere Evidenz gab es für SNRI bei Aromatasehemmer-induzierten Schmerzen bei Brustkrebs, Gonarthrose und chronischen depressions-assoziierten Schmerzen. Bei Letzteren halfen auch selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), vor allem Paroxetin 20 mg/d. Trizyklische Antidepressiva eigneten sich bei Reizdarm, Neuropathien, Spannungskopfschmerzen.
Klinische Bedeutung: Die Wirksamkeit hängt stark von der jeweiligen Substanz und Erkrankung ab.
Besonderheiten: Viele Vergleiche beruhen auf wenigen, oft kleinen Studien. Ein Publikationsbias ist nicht auszuschließen. 45% der zugrunde liegenden Einzelstudien und 68% derer zu SNRI waren industriegesponsert.
Ferreira GE, Abdel-Shaheed C et al. BMJ 2023
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Antidepressiva: Nutzen bei Schmerzen. CME 20, 37 (2023). https://doi.org/10.1007/s11298-023-3297-2
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s11298-023-3297-2