Seit Publikation der Studien START und SECURE liegt die Evidenz dafür vor, dass die höhere Compliance sowohl in der Primär-, als auch der Sekundärprävention bei kardiovaskulären Risikopatienten und -patientinnen zu einer besseren Prognose führt.

In der Real-World-Studie START war für Patienten in der Primärversorgung gezeigt worden, dass die kardiovaskuläre Ereignis- und Todesrate bei Versicherten der AOK Plus, die mit Single-Pill-Therapie behandelt worden waren, signifikant geringer war als bei jenen, die eine Standardtherapie erhielten [1]. Dieser Zusammenhang zwischen Compliance und Prognose bestätigte sich in der prospektiven, randomisierten, aktiv kontrollierten Phase-III-Studie SECURE, wie Prof. Jose Maria Castellano Vazquez, Madrid, berichtet.

33% weniger kardiovaskuläre Todesfälle

Darin wurden 2.499 Sekundärpräventionspatienten und -patientinnen über 48 Monate mit der Kombination aus ASS (100 mg), Atorvastatin (20 oder 40 mg) und Ramipril (2,5, 5 oder 10 mg) als Single Pill (Iltria®) (n = 1.237) bzw. als lose Kombination (n = 1.229) behandelt [2]. Sie mussten ≥ 65 Jahre alt sein und innerhalb der letzten sechs Monate einen Myokardinfarkt erlitten haben und zusätzlich einen Risikofaktor aufweisen. Der primäre kombinierte Endpunkt aus kardiovaskulär bedingtem Tod, nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder Schlaganfall sowie notfallmäßiger koronarer Revaskularisierung trat bei 9,5% unter Single Pill-Therapie versus 12,7% unter Standardtherapie auf. Die Risikoreduktion war mit 24% signifikant. Die Ereigniskurven trennten sich bereits in den ersten Wochen. Auch beim sekundären Endpunkt aus kardiovaskulär bedingtem Tod und nicht-tödlichem Myokardinfarkt oder Schlaganfall schnitt die Single-Pill-Therapie signifikant besser ab. Kardiovaskuläre Todesfälle traten um 33% seltener auf.

Symposium "Therapieoptimierung - 1fach (be)handeln!" Kardiologenkongress, Mannheim, 14.4.2023, Veranstalter: Apontis Pharma Deutschland GmbH & Co. KG; Bericht: Dr. Wiebke Kathmann; Literaturliste beim Verlag