Eine aktuelle Querschnitts-Studie eröffnet Einblicke in die Screening-Routine in deutschen Arztpraxen.

Die Nationale Aufklärungsinitiative zur diabetischen Neuropathie (NAI) hat 574 Ärztinnen und Ärzte zu ihrer Screening- und Diagnose-Routine befragt [1]: 87% gaben an, mindestens einmal jährlich bei ihren Diabetes-Patienten auf eine distale sensomotorische Polyneuropathie (DSPN) zu screenen, 65% sogar mindestens zweimal pro Jahr. Allerdings setzen dabei nur 28% bzw. 20% der Ärzte Fragebögen oder klinische Scores ein, um den Schweregrad der neuropathischen Symptome zu erfassen. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden gab an, bei der Durchführung der Bedside-Tests keine standardisierte Vorgehensweise zu befolgen. Zudem orientiert sich nur die Hälfte der Befragten bei der Diagnose an klinischen Leitlinien.

Die Autoren räumen ein, dass die Subjektivität der verfügbaren Testverfahren und fehlende einheitliche Diagnosekriterien das Vorgehen in der Praxis erschweren. Trotzdem sei ein gewisser Grad an Standardisierung mit geeigneten Cut-offs erforderlich, um diagnostische Fehlinterpretationen zu vermeiden. Ebenso seien Fragebögen und Scores relevant, um die gewonnenen Daten richtig einzuordnen, die Erkrankung klinisch korrekt zu diagnostizieren und ihren Verlauf zu dokumentieren.

Nach Informationen von Wörwag Pharma