Bei Arthroseschmerzen älterer Menschen ist Naproxen geeignet . Um gastrointestinale Nebenwirkungen zu senken, bietet sich die Kombi mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) an.

Die Schmerzprävalenz jenseits des 75. Lebensjahres liegt bei über 60%. Wie Dr. Dietmar Wulfert, Herten, berichtet, zielt die Behandlung im Alter weniger auf komplette Schmerzfreiheit als auf den Erhalt der Mobilität, Selbstständigkeit und sozialen Integration ab. Viele Ältere leiden an schmerzhaften Gelenkveränderungen. Eine Arthrose, so Wulfert, lässt sich grundsätzlich gut mit traditionellen NSAR oder Coxiben behandeln. Bei geriatrischen Patienten müssen allerdings altersbedingte Organveränderungen und etwaige Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. So sollten NSAR bei kardiovaskulären Risikofaktoren (wie Rauchen) so niedrig dosiert und so kurz wie möglich verabreicht werden. Bei Arthroseschmerzen älterer Patienten hat sich laut Wulfert Naproxen bewährt, da es ein günstigeres kardiovaskuläres Risikoprofil zeigt als Diclofenac und Ibuprofen. Um die höhere gastrointestinale Komplikationsrate auszugleichen, wird Naproxen gerne mit PPI kombiniert, z.B. als Kombination mit Esomeprazol (Vimovo®). Das S-Enantiomer von Omeprazol erreicht höhere Wirkstoffspiegel im Blut und führt daher zu einer stärkeren Reduktion der Pentagastrin-vermittelten Säureproduktion.

In zwei Studien, in denen die Häufigkeit von gastrointestinalen Ulzera unter Therapie mit Naproxen/Esomeprazol versus Naproxen allein untersucht wurde, kam es im Vergleich zur alleinigen Naproxengabe signifikant seltener zu Ulzera.

"NSAR-Therapie beim älteren Patienten", 12.02.2022; Veranstalter: Grünenthal GmbH; Bericht: Dr. Martina-Jasmin Utzt