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Die meisten sterben an, nicht mit COVID-19
Die häufig geäußerte, verharmlosende Vermutung, Coronatote seien nicht am, sondern nur mit dem Virus gestorben, ist durch die Ergebnisse einer Studie Aachener Pathologen entkräftet worden. Demzufolge sterben fast neun von zehn Patienten mit COVID-19 an Komplikationen, die durch SARS-CoV-2 verursacht worden sind. Für die Studie verwendeten die Forscher Daten des deutschen COVID-19- Autopsieregisters. 1.095 Datensätze waren verwertbar. Häufigste Todesursache mit insgesamt 52% war ein diffuser Alveolarschaden im Zuge eines akuten Lungenversagens (DAD/ARDS).
Ursachen für Onychodystrophie
Bei Spaltnägeln vor allem an Tumoren denken!
Ein Forscherteam der Hautklinik des Universitätskrankenhauses von Brüssel machte sich auf die Suche nach den häufigsten Ursachen für Längsspalten in Finger- oder Fußnägeln. Tumoren konnten in der Hälfte der Fälle verantwortlich gemacht werden.
Insgesamt 34 weibliche und 22 männliche Patienten wurden in der Hautklinik vorstellig, schreiben die Studienautoren um Bertrand Richert von der Dermatologischen Klinik der Universität Brüssel. Bei den meisten Patienten (83%) war die Onychoschisis nur an einem Finger bzw. Zeh zu beobachten, am häufigsten waren der Daumen und der große Zeh betroffen. In fast der Hälfte der Fälle war der Auslöser ein Tumor (46%), gutartig bei 32% der Patienten, bösartig bei 14%. Von den acht malignen Tumoren wurden sechs Melanome und zwei Morbus Bowen diagnostiziert. Die zweithäufigste Ursache (26%) für einen Spaltnagel waren entzündliche Erkrankungen, in absteigender Reihenfolge: Lichen planus, Lichen striatus und Darier-Krankheit, eine seltene Keratinisierungsstörung. An dritter Stelle standen Traumata (19%). Die Ursachen hierfür waren iatrogen, eine Onychotillomanie oder ein versehentliches Trauma der Matrix. Die Verletzungen waren alle am linken Daumen zu finden, mit quer verlaufenden Furchen, die von der Fissur ausgingen.
Frauen haben mehr Nebenwirkungen
Forschende aus den USA und Kanada haben anhand der Daten aus dem SWOG-Cancer Research Network von rund 23.300 Krebskranken versucht, die Frage zu klären, inwieweit das Geschlecht Einfluss auf die Verträglichkeit verschiedener Therapieformen bei Krebs nimmt. Rund 17.400 Personen hatten eine Chemotherapie erhalten, rund 2.300 eine Immuntherapie und rund 3.600 eine zielgerichtete Therapie. Fazit: Der Anteil der Frauen, die unter Nebenwirkungen litten, lag deutlich über dem der Männer (68,6% vs. 62,2%).
Analyse mit mehr als 200.000 Probanden
Positive Einstellung, längeres Leben?
Optimismus ist in einer neuen Metaanalyse mit einer besseren Herzgesundheit und einem niedrigeren Sterberisiko assoziiert. Das könnte Experten zufolge Raum für neue Interventionen bieten.
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Ein Team um Dr. Chayakrit Krittanawong, Houston, berücksichtigte zehn prospektive Kohortenstudien mit Daten von mehr als 215.000 Probanden. In allen wurde zwischen Optimisten und Pessimisten unterschieden, z.B. mithilfe des Revised Life Orientation Test. Dann wurde untersucht, ob in einer der beiden Gruppe mehr kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle auftraten. Die Nachbeobachtungszeiten reichten von sieben bis 40 Jahren. Sechs der berücksichtigten Studien enthielten Daten zur Gesamtmortalität der Teilnehmenden. Ihre Analyse ergab, dass Optimisten ein signifikant um 13% geringeres Sterberisiko hatten als Pessimisten.
In sieben Studien ging es um kardiovaskuläre Ereignisse - für diese war das Risiko der optimistisch eingestellten Probanden signifikant um 41% niedriger als das der anderen Gruppe. Bezüglich eines Schlaganfall war der Unterschied nicht signifikant. Die Ergebnisse könnten Raum für ärztliche Interventionen bieten, so das Fazit der Autoren. Denkbar seien Optimismustrainings, z.B. in Form von Psychotherapie, Programme zu Stressmanagement oder körperlicher Aktivität und Meditationskurse.
Hautausschlag, Fieber, Brustschmerzen
Wie eine Spinne Myokarditis auslöste
Ein 31-jähriger Mann kommt im US-Bundesstaat Tennessee mit einem Hautausschlag und Fieber ins Krankenhaus. Dort entwickelt er Brustschmerzen und diffuse ST-Streckenhebungen im EKG. Die Ärzte haben sofort einen Verdacht, obwohl ein solcher Fall noch nie beschrieben wurde.
![figure 2](http://media.springernature.com/lw685/springer-static/image/art%3A10.1007%2Fs11298-022-2328-8/MediaObjects/11298_2022_2328_Fig2_HTML.jpg)
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Ein 31-jähriger Mann leidet an einem diffusen erythematösen Hautausschlag, er hat Fieber und Schüttelfrost und sucht deshalb die Klinik von Dr. Richard Sims und Kollegen in Nashville, Tennessee auf. Der Patient berichtet von geschwollenen Händen und Füßen, Diarrhöe, Appetitverlust und diffusen Muskelschmerzen. Er sei drei Tage zuvor am Oberschenkel von einer braunen Spinne gebissen worden, berichtet der Mann, an der Stelle, wo die nekrotische Hautläsion zu sehen ist. Die Ärzte weisen in der Folge eine Hämolyse, eine akute Niereninsuffizienz und milde Rhabdomyolyse bei ihrem Patienten nach.
Hautläsion nach Spinnenbiss
Die Mediziner haben sofort einen Verdacht: Es könnte sich um einen Biss von der braunen Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa) handeln, die bei dem jungen Mann einen sog. Loxoscelismus hervorgerufen hat. Dabei handelt es sich um ein durch Spinnengift ausgelöstes systemisches Syndrom, das erstmals 1879 in Tennessee beschrieben wurde. Am häufigsten berichtet wird über eine solche Intoxikation nach Bissen der Schwarzen Witwe (Latrodectus) und der braunen Einsiedlerspinne.
Eine typische lokale Reaktion auf das Spinnengift ist eine nekrotische Ulzeration an der Stelle des Bisses, die von einem Erythem umgeben ist. Die Hautläsion entsteht in der Regel sieben bis zehn Tage nach dem Biss. Viel seltener dagegen sind systemische Reaktionen auf das Gift. Die Konstellation aus einer akuten Nierenstörung, Hämolyse und Rhabdomyolyse spreche stark für eine solche systemische Reaktion, erläutern die US-Ärzte ihren Verdacht. Unterstützt wird ihre Vermutung von der Tatsache, dass die braune Einsiedlerspinne endemisch im mittleren Tennessee vorkommt.
Plötzlich Brustschmerz und EKG-Auffälligkeiten
Doch die beschriebenen Befunde sind nicht die einzigen Folgen des Spinnenbisses. Nach drei Tagen im Krankenhaus entwickelt der Patient plötzlich Brustschmerzen. Im EKG sind diffuse ST-Streckenhebungen zu sehen, parallel dazu ein Troponin-Anstieg. Aufgrund dieser Symptomatik veranlassen Sims und Kollegen sofort eine Koronarangiografie. Darin zu sehen ist eine nicht-obstruktive koronare Herzerkrankung und ein erhöhter linksventrikulärer enddiastolischer Druck von 29 mmHg. In der transthorakalen Echokardiografie lassen sich eine linksventrikuläre Ejektionsfraktion von 40-50% mit lateraler und inferolateraler Hypokinesie sowie ein kleiner Perikarderguss nachweisen.
Sims und sein Team vermuten eine akute Myokarditis als Ursache hinter den Befunden. Sie nehmen eine Kardio-MRT vor, die den Verdacht erhärtet. Die US-Mediziner gehen stark davon aus, dass der Spinnenbiss die akute Myokarditis ausgelöst hat.
Der junge Mann wird nach der Diagnosestellung zunächst auf der Intensivstation überwacht. Eine Bluttransfusion ist nicht erforderlich. Zur Behandlung der milden Kardiomyopathie erhält er Metoprolol und Lisinopril, gegen die akute Perikarditis bekommt er Cholchicin. Eine leitliniengerechte Tetanusprophylaxe wird sichergestellt.
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Darmkrebsprävention
Abnehmen senkt das Adenomrisiko
Für Menschen mit Übergewicht oder Adipositas gibt es viele gute Gründe, ihr Gewicht zu reduzieren. Dazu gehört offenbar auch die Prävention von kolorektalen Adenomen.
US-amerikanische Forscher werteten Daten von insgesamt 18.588 Personen aus dem PLCO Cancer Screening Trial aus, um den Zusammenhang zwischen Gewicht und kolorektalen Adenomen zu untersuchen. Ergebnis: Verglichen mit einem stabilen Gewicht war eine Gewichtsabnahme, definiert als Verlust von mindestens 0,5 kg pro fünf Jahre, in der Zeit zwischen dem 20. Lebensjahr und dem Alter von durchschnittlich 62 Jahren mit einem um 46% reduzierten Risiko für das Neuauftreten von Adenomen assoziiert. Absolut entsprach das einem Rückgang des Adenomrisikos von 5,6% auf 3,5%. Den gleichen Effekt hatte ein Gewichtsverlust zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr. Allerdings war nur in der Gruppe derer, die in jungen Jahren übergewichtig oder adipös waren, ein signifikanter Rückgang des Risikos zu verzeichnen.
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Springer Medizin, München, Deutschland
Redaktion Facharztmagazine
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Facharztmagazine, R. Medizin. CME 19, 6–7 (2022). https://doi.org/10.1007/s11298-022-2328-8
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