Reizdarmpatienten haben meist mehrere Therapien hinter sich, oft ohne zufriedenstellende Ergebnisse.

Der Regensburger Gastroenterologe PD Dr. Arne Kandulski sieht in der Ambulanz der dortigen Uniklinik immer wieder Reizdarmpatienten, die mit wechselndem Erfolg eine Vielzahl von Therapien durchlaufen haben. Nach Kandulski ist es daher hilfreich, dass das die neue Reizdarm-S3-Leitlinie die Bedeutung der regulatorischen Funktion der Darm-Hirn-Achse sowie die Rolle der mikrobiellen Dysbiose und der veränderten mukosalen Immunfunktion herausstellt. Auf diese komplexe Pathogenese kann nur eine vielseitige Therapie antworten, was das Leitlinien-Update auch mit Hinweis auf die Rolle der Phytotherapie berücksichtigt.

Tatsächlich können Phytotherapeutika multiple pathogene Targets modulieren. Prof. Hans-Dieter Allescher, Garmisch-Partenkirchen, wies in diesem Zusammenhang auf die Evidenz für das neu verfügbare STW5-II (Iberogast® Advance) hin, dessen sechs Heilpflanzenextrakte speziell auf ihre entzündungshemmende und schleimhautstabilisierende Wirksamkeit zur Therapie des Reizdarmsyndroms fokussiert wurden. In einer Studie war STW5-II Placebo signifikant überlegen: Sowohl die reizdarm- wie die schmerzspezifischen Summenscores waren deutlich gebessert. Dies entspricht auch der täglichen Erfahrung in der Klinik, so Allescher.

"Volksleiden Reizdarm: Einflussfaktoren und Therapiemöglichkeiten", Jahrestagung der DGVS/Viszeralmedizin am 16. 09. 2021, Veranstalter: Bayer Vital; Bericht: Dr. Till U. Keil