Zu den Risikogruppen für einen Vitamin-B-12-Mangel zählen z.B. Menschen unter Metformintherapie. Ein solcher Mangel kann folgenschwer sein.

Um den Vitamin-B12-Mangel frühzeitig mittels Biomarkern zu diagnostizieren, eignet sich laut Prof. Rima Obeid, Homburg, ein neu entwickeltes Ampelsystem, mit dem Messergebnisse im Praxisalltag leicht interpretiert werden können.

Während die Therapie bei schwerem Vitamin-B12-Mangel anfangs parenteral erfolgen sollte, eignet sich für die Erhaltungstherapie eine hochdosierte orale Vitamin-B12-Supplementation (B12 Ankermann®, enthält 1.000 µg pro Dragee), erklärte Prof. Karlheinz Reiners, Neurologe am Hermann Josef-Krankenhaus, Erkelenz. Die orale Hochdosisgabe ist auch bei Risikogruppen mit gestörter Resorption effektiv. Bei einer Dosierung von 1.000 µg kann eine ausreichende Menge an Vitamin B12 unabhängig vom Bindungsprotein Intrinsic Factor passiv über Diffusion resorbiert werden.

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass sich mit der langfristigen oralen Hochdosistherapie bei Typ-2-Diabetikern unter Metforminmedikation die Vitaminspiegel im Blut normalisieren und sich neurologische Befunde und subjektive Defizite einer Polyneuropathie bessern lassen.

Vitamin-B12-Mangel in der Praxis: Aktuelle Erkenntnisse und Praxisempfehlungen, 1. Juni 2021, Veranstalter: Wörwag Pharma GmbH; Bericht: Dagmar Jäger-Becker