Wann bei Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) nach perkutaner Koronarintervention (PCI) die Thrombozytenhemmung mit ASS abgesetzt wird, sollte individuell entschieden werden.

Alle VHF-Patienten sollten nach PCI mit Stenting mindestens eine Woche lang eine antithrombotische Tripletherapie, bestehend aus einem nicht Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulans (NOAK), einem P2Y12-Hemmer und ASS bekommen. Bei Patienten mit hohem ischämischen Risiko sollte abhängig vom Blutungsrisiko ein Fortsetzen der Tripletherapie über einen Monat erwogen werden, bevor auf die duale antithrombotische Therapie (DAPT) aus NOAK plus P2Y12-Hemmer gewechselt wird. Spätestens nach einem Jahr - bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko nach sechs Monaten - sollte nur noch eine Monotherapie mit einem NOAK erfolgen. In der AUGUSTUS-Studie mit Apixaban (Eliquis®) wurde bei den Blutungsraten sowohl die Überlegenheit des NOAKs gegenüber dem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin als auch das erhöhte Risiko unter ASS versus Placebo belegt, berichtete der niedergelassene Kardiologe Prof. Stephan Henrik Schirmer, Kaiserslautern.

Auch im Hinblick auf Mortalität und ischämische Ereignisse war Apixaban dem VKA überlegen (signifikant bei Schlaganfällen und erneuten Hospitalisierungen), ebenso ASS versus Placebo. Vor allem bei Herzinfarkten und Stentthrombosen innerhalb von 30 Tagen nach PCI gab es ein deutliches Signal für die Vorteile der Tripletherapie.

Lunchsymposium "Pro & Contra - knifflige Entscheidungen in der Antikoagulation" im Rahmen der DGK-Herztage; 15. Oktober 2020; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb/Pfizer; Bericht: Roland Fath