In der Diabetestherapie gewinnen Fixkombinationen zunehmend an Bedeutung, die auch das kardiovaskuläre Risiko adressieren.

„Die Diabetestherapie muss in ihren Behandlungszielen noch stärker die kardiovaskuläre Risikoreduktion fokussieren“, erklärte Prof. Dirk Müller-Wieland, Uniklinik der RWTH Aachen. Schließlich haben Typ-2-Diabetiker ein bis zu vierfach erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko. Bei der Therapieentscheidung sollten die koronare Herzkrankheit, vorangegangener Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Welches Antidiabetikum bei Herzinsuffizienz?

„Welche Medikamente sind im Fall einer 65-jährigen Patientin mit Herzinsuffizienz und einem HbA1c von 8,2% unter Metformin (2 × tägl. 1.000 mg) indiziert?“, fragte Prof. Nikolaus Marx, Uniklinik der RWTH Aachen. Betrachtet man die unterschiedlichen Substanzklassen, so ist die Datenlage bei Herzinsuffizienz für Sulfonylharnstoffe und Insuline eher widersprüchlich oder ungünstig, für GLP-1-Rezeptoragonisten und den DPP-4-Hemmer Sitagliptin neutral, günstig dagegen für die SGLT-2-Inhibitoren.

Aus Endpunktstudien gibt es klare Empfehlungen für SGLT-2-Hemmer. So zeigen die EMPA-REG-Daten ein um 35% reduziertes Hospitalisierungsrisiko wegen Diabetes und Herzinsuffizienz. Die Verordnung von Marx lautete somit Metformin plus Empagliflozin. Im weiteren Schritt kann die Fixkombination aus Ertugliflozin und Sitagliptin (Steglujan®) zum Einsatz kommen. Wie die Daten der Phase-III-Studie VERTIS SITA zeigen, bringt die additive Gabe von Ertugliflozin zu Metformin plus Sitagliptin nicht nur signifikante HbA1c-Senkungen, sondern trägt auch zur Blutdrucksenkung bei. Die Fixkombination aus dem SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin und dem DPP-4-Hemmer Sitagliptin macht zudem die Tabletteneinnahme überschaubar.