Wegen des hohen Kolorektalkarzinom-Risikos von Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) hat sich die Überwachungsstrategie geändert. 3–5% der CU-Patienten erkrankten innerhalb von 20 Jahren an einem Kolorektalkarzinom, nach 30 Jahren seien es bis zu 8%, sagte Prof. Dr. Torsten Kucharzik, Lüneburg, einer der Erstautoren der aktualisierten S3-Leitlinie (Z Gastroenterol 2018; 56: 1087-1169). Daher soll, unabhängig von der Krankheitsaktivität, sechs bis acht Jahre nach Beginn der Symptomatik oder nach Diagnosestellung eine Kontrollkoloskopie mit Biopsien erfolgen. Dazu wird am besten die Chromoendoskopie eingesetzt, alternativ die hochauflösende Weißlicht-Endoskopie. Im weiteren Verlauf werden in der Leitlinie risikoadaptierte Kontrollintervalle anhand konkreter Kriterien angeraten — bei niedrigem Risiko alle vier Jahre, bei hohem Risiko jährlich.

Bei der medikamentösen Therapie gibt es ebenfalls Neuerungen. Allerdings ließen sich über 50% der Patienten auch langfristig gut mit Mesalazin (z.B. Salofalk®) führen, erklärte Kucharzik — nicht jeder Patient benötige Biologika. Die verschiedenen oralen und rektalen Mesalazin-Applikationsformen sollten je nach Kolonbefall kombiniert und gegebenenfalls zusammen mit topischen Steroiden angewendet werden.

Für Patienten mit Mesalazin-refraktärer und Steroid-abhängiger CU steht mit dem Integrin-Antagonisten Vedolizumab inzwischen ein Medikament mit neuem Wirkansatz zur Verfügung.