Die falschen Gene steigern das Schlaganfallrisiko um ein Drittel, der falsche Lebensstil hingegen um zwei Drittel. Beides wirkt unabhängig voneinander — wer gesund lebt, kann also genetische Nachteile etwas kompensieren.
Wie bei den meisten Krankheiten wird auch beim Schlaganfall das Risiko durch ein Zusammenwirken von Genen und Umwelt bestimmt. Welchen Anteil Gene und Umwelt jeweils haben, hat ein deutsch-britisches Forscherteam in einer prospektiven Biobank-Kohortenstudie mit rund 306.000 Teilnehmern untersucht.
Wurden Alter, Geschlecht und bekannte Schlaganfallrisikofaktoren berücksichtigt, so lag die Schlaganfallrate bei hohem genetischem Risiko um 35% über der von Teilnehmern mit geringem Risiko. Noch deutlicher war die Assoziation mit dem Lebensstil: Teilnehmer mit einer ungesunden Lebensweise hatten ein um 66% erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Bei Personen mit ungünstigen Genen und zugleich ungesundem Lebensstil fanden die Forscher eine rund 130% erhöhte Schlaganfallrate. Keinen Zusammenhang sahen die Forscher zwischen genetischem Risiko und Lebensstil. Bei Männern wirkten sich sowohl Gene als auch Lebensstilfaktoren stärker auf die Schlaganfallinzidenz aus als bei Frauen. Männer sollten daher besonders auf eine gesunde Lebensweise achten.
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Rutten-Jacobs LCA et al. BMJ 2018;363:k4168
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mut Schlaganfallrisiko: Lebensstil schlägt Genetik. CME 15, 6 (2018). https://doi.org/10.1007/s11298-018-6920-x
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