Wenn Drogenabhängige sich ihren Schuss setzen, ist im Heroin oft kaum noch Heroin — es wurde von Dealer zu Dealer immer weiter gestreckt.

Das geht aus einer nach Angaben der Stadt Frankfurt bundesweit einmaligen Studie hervor, die am Montag vorgestellt wurde.

Bei der Analyse von Drogenrückständen aus Frankfurter Konsumräumen wurden demnach durchschnittliche Heroingehalte von nur 9% gemessen. Mitarbeiter der Räume, in denen sich Abhängige unter Aufsicht Drogen spritzen können, hatten im Auftrag des Drogenreferats Verpackungen und Spritzenfilter aufbewahrt.

Aus den Anhaftungen wurden Proben gewonnen, die von Toxikologen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Freiburg analysiert wurden. Die häufigsten dort konsumierten Drogen waren Heroin und Kokain.

Die Drogen waren viel stärker gestreckt als erwartet: Im Mittel der 165 untersuchten Heroin-Proben habe man einen Heroingehalt von 9% festgestellt, berichtete Toxikologe Prof. Volker Auwärter.

Die Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht geht davon aus, dass der Wirkstoffgehalt von Heroin beim Konsum um die 20% liegt. Der Rest sind Begleitstoffe und Streckmittel, zum Beispiel Koffein oder Paracetamol.