Wer langfristig Protonenpumpenhemmer einnimmt, hat möglicherweise ein erhöhtes Risiko für eine Eisenmangelanämie. Im Fall eines 52-jährigen Patienten aus Japan stellte sich diese erst nach 25 Jahren ein.
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Von seiner täglichen Dosis Omeprazol konnte den Patienten nichts abbringen. Er nahm den Protonenpumpenhemmer (PPI), seit der Arzt bei ihm im Jahr 1986 eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) diagnostiziert hatte. Seit 2006 suchte der Mann jedes Jahr den Hausarzt auf, um sich durchchecken zu lassen. Immer waren die Laborwerte unauffällig, bis zu einem Tag im Dezember 2011: Bei dem 52-Jährigen zeigten sich auf einmal typische Befunde einer mikrozytären Anämie.
Zur Abklärung wurde der Patient an eine Klinik überwiesen. Für die Ärzte stand auf der Grundlage der Laborbefunde fest: Eisenmangelanämie. Aber woher kam sie? Nach Ansicht der Mediziner deutete alles auf eine verminderte Resorption von Nahrungseisen hin. Dies, so vermuteten die Internisten, müsse mit der Unterdrückung der Sekretion von Magensäure durch den PPI zu tun haben. Die Magensäure, so Ryosuke Imai und Kollegen, unterstütze die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. Da der Patient sich weigerte, den PPI abzusetzen, verabreichten die Ärzte Eisenzitrat oral — woraufhin MCV und Serumferritin prompt anstiegen.
Der vorliegende Fall scheint die Hypothese zu bestätigen, dass eine langjährige PPI-Einnahme zu einer Eisenmangelanämie führen kann. Hinweise hierfür finden sich in mehreren ganz ähnlichen Fallberichten.
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Magensäure unterstützt die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung.
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Literatur
Imai R et al. Iron Deficiency Anemia Due to the Long-term Use of a Proton Pump Inhibitor. Intern Med 21018; 57: 899–901
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Oberhofer, E. Eisenmangelanämie durch langjährige Säureblockade?. CME 15, 22 (2018). https://doi.org/10.1007/s11298-018-6789-8
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