Auf der 9th International AIDS Society Conference on HIV Science (IAS 2017) wurden neue Ergebnisse zum Darunavir-basierten Eintabletten-Regime vorgestellt. Laut der Zulassungsstudie konnte es die Viruslast der HIV-Patienten erfolgreich unter der Nachweisgrenze halten.

Daten der offenen, randomisierten Phase-III-Studie EMERALD zum Eintabletten-Regime mit Darunavir (Prezista®) stellte Prof. Jean-Michel Molina, Universität Paris Diderot/Frankreich auf der IAS 2017 vor. 1141 HIV-Patienten, die unter einem mit Ritonavir geboosterten PI (PI/r) in Kombination mit den Reverse-Transkriptaseinhibitoren (NRTI) Emtricitabin (FTC) und Tenofovirdisoproxilfumarat (TDF) eine stabil supprimierte Viruslast aufwiesen, haben daran teilgenommen. Bei 763 Patienten wurde diese Therapie umgestellt auf das experimentelle Eintabletten-Regime, das Darunavir (D, 800mg), Cobicistat (C, 150mg), FTC (200mg) und als zweiten NRTI Tenofoviralafenamid (TAF, 10 mg) enthält. Bei 378 Patienten blieb die Therapie unverändert.

Virologisches Ansprechen bei 96,3% der Patienten

Nach 24 Wochen lag das virologische Ansprechen bei 96,3% unter dem Eintabletten-Regime im Vergleich zu 95,5% der Kontrollgruppe. Mit Ritonavir oder Cobicistat geboostertes Darunavir zeichne sich durch eine hohe und anhaltende Wirksamkeit und eine hohe Resistenzbarriere aus, berichtete Molina. Dieser Vorteil werde nun im neuen Eintabletten-Regime kombiniert mit dem besser verträglichen TAF, das im Vergleich zu TDF ein geringeres Risiko für Nierenschäden und verringerter Knochendichte hat.

Mittlerweile ist das erste Darunavir-basierte Eintabletten-Regime (Symtuza®) zur HIV-1-Therapie von erwachsenen und jugendlichen Patienten (ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg) zugelassen.