Die Allergietestung nimmt in der Asthmatherapie einen großen Stellenwert ein. So kann eine Messung des Gesamt-IgE-Spiegels bei schwerem Asthma wichtige diagnostische und therapeutische Informationen geben.

Um für Patienten mit Asthma die passende Medikation zu finden, führt kein Weg mehr an einer Phänotypisierung vorbei, erklärte Prof. J. Christian Virchow, Universitätsmedizin Rostock. Eines der existierenden Phänotypen ist das allergische Asthma.

„Eine Abklärung relevanter Allergien sollte nicht nur bei der Behandlung von Patienten mit leichten und mittleren, sondern auch fortgeschrittenen Asthmaformen in Betracht gezogen werden. Dies gilt besonders dann, wenn ihrer Asthmatherapie noch keine Allergiediagnostik voranging“, erklärte Prof. Jörg Kleine-Tebbe, Allergie- und Asthmazentrum Westend, Berlin. Zur Allergiediagnostik gehören eine ausführliche Allergieanamnese, die Bestätigung durch einen Sensibilisierungstest (Prick-Test oder spezifisches IgE) sowie ggf. die Bestimmung des Gesamt-IgE-Wertes.

Warum den Gesamt-IgE-Spiegel bestimmen?

Gesamt-IgE-Werte, die deutlich über 100 IE/ml liegen, geben einen Hinweis auf eine Atopie. Außerdem sollte der Gesamt-IgE-Spiegel bei jeder spezifischen IgE-Testung mitbestimmt werden, um die Relation zwischen beiden besser beurteilen zu können. So können niedrige oder falsch negative spezifische IgE-Werte bei extrem niedrigen Gesamt-IgE-Konzentrationen (10 IE/ml) durchaus relevant sein. Auch bei einer geplanten Therapie mit einem Anti-IgE ist die Gesamt-IgE-Bestimmung sinnvoll: So werde laut Kleine-Tebbe anhand der Höhe des Gesamt-IgE-Spiegels sowie des Körpergewichts die Anti-IgE-Dosis ermittelt. Für die Therapie bei schwerem allergischem Asthma steht der IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®) zur Verfügung.