Eisenmangel führt bei ansonsten gesunden Kindern möglicherweise zu deutlichen Veränderungen im EKG. Diese können Vorboten für Arrhythmien sein.

Erstmals haben Ärzte aus Izmir Parameter der ventrikulären Repolarisation bei ansonsten gesunden Kindern mit Eisenmangel in einer prospektiven Studie genauer unter die Lupe genommen.

An der Studie haben 283 Kinder und Heranwachsende im Alter zwischen 3 und 18 Jahren teilgenommen. 163 Studienteilnehmer waren weiblich. Die Patienten waren wegen eines Herzgeräuschs in die Abteilung für pädiatrische Kardiologie aufgenommen worden. Blutproben zur Bestimmung unter anderem der Eisenparameter wurden morgens nach einer Nüchternphase von mindestens acht Stunden entnommen. Ein Eisenmangel war definiert als Ferritinspiegel < 15 ng/ml.

Für die Studie wurden die Teilnehmer je nach Eisenwerten drei Gruppen zugeordnet: Ferritin < 15 ng/ml (n = 58), zwischen 15 und 25 ng/ml (n = 80) und > 25 ng/ml (n = 145). Im Fokus der 12-Kanal-EKG-Untersuchungen standen P-Wellen-Dispersion (PWd), QT- (QTd) und korrigierte QT-Dispersion (QTcd) sowie das Tp-e (peak-end)-Intervall und die Tp-e-Dispersion. Dispersion ist dabei definiert als die Differenz zwischen dem längsten und dem kürzesten gemessenen Intervall.

Wie die Ärzte berichten, stellte sich nach der Auswertung der EKG-Messungen heraus, dass bei Studienteilnehmern mit einem Ferritinspiegel unter 15 ng/ml die Werte der Parameter P-Wellen-Dauer, QT- und Tp-e-Intervall sowie die PW-, QT-, QTc- und Tp-e-Dispersion signifikant höher waren als in den Vergleichsgruppen.

Erhöhung der EKG-Parameter

Aufgrund von Untersuchungsergebnissen in anderen Patientengruppen halten die türkischen Kinderkardiologen es für möglich, dass diese Parameter bei bestimmten pädiatrischen Patienten Vorboten für Arrhythmien sind. Sie erinnern daran, dass strukturelle Veränderungen am Myokard der Vorhöfe und der Ventrikel mit einer Erhöhung der Parameter P-Welle, QT, Tp-e-Intervall sowie QTc- und Tp-e-Dispersion einhergehen.