In eine Analyse flossen die Angaben zu Schwangerschaften und Urolithiasis von knapp 3800 Frauen im Alter von maximal 50 Jahren ein. 78% von ihnen waren mindestens einmal schwanger gewesen. Insgesamt lag die Längsschnittprävalenz für Nephrolithiasis im untersuchten Kollektiv bei 6,4%. Für Frauen, die schwanger gewesen waren, betrug die Quote 7,5%, für Frauen ohne Schwangerschaften in der Anamnese lag sie bei 3,2%.Nach Abgleich von Faktoren wie Alter, ethnische Zugehörigkeit, Adipositas, Diabetes, Hormoneinnahme u.a. ergab sich eine nach der Zahl der Schwangerschaften abgestufte Risikoverteilung. So betrug die adjustierte Nephrolithiasisprävalenz für Nulligravidae 5,2% und steigerte sich auf 12,4% bei Frauen mit drei oder mehr Schwangerschaften. Wurden Frauen ohne Schwangerschaften als Referenzgruppe betrachtet, erhöhte eine Schwangerschaft das Nierensteinrisiko um rund 40%. Zwei Schwangerschaften verdoppelten es, bei drei oder mehr lag es rund zweieinhalbfach höher. Die Autoren fordern weitere Untersuchungen, um modifizierbare Risikofaktoren von Schwangeren zu identifizieren. Damit könne die durch Nephrolithiasis verursachte Krankheitslast für Frauen womöglich gesenkt werden.