„Ich finde Ingwer gut, aber man muss wissen, wem man das gibt!“, stellte Dr. Petra Voiß, Ärztin für Naturheilverfahren am Interdisziplinären Brustzentrum der Kliniken Essen-Mitte, auf dem 32. Deutschen Krebskongress klar. Pathophysiologisch spricht einiges für den Einsatz bei Übelkeit. Es wurden antagonisierende Effekte auf 5-HT3-Rezeptoren des Nervus vagus beschrieben. Klinische Studien kamen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen bezüglich der antiemetischen Wirkung, u. a. wegen kleiner Fallzahlen und fehlender standardisierter Extrakte. Zudem kann es in Kombination mit Aprepitant zu mehr Übelkeit kommen — Voiß vermutet Wechselwirkungen. Außerdem haben bisherige Studien einen wichtigen Punkt außer Acht gelassen: Ingwer ist scharf und wer Sodbrennen und Magenschmerzen hat, wird das Phytotherapeutikum nicht anwenden. Oft genügt, nach bisherigen Vorlieben zu fragen: Wer bisher gerne Ingwer mochte und keine Magenprobleme hat, wird die antiemetische Phytotherapie versuchen