Dass das Anticholinergikum Oxybutynin auch an den Schweißdrüsen wirkt, ist seit Längerem bekannt. Studien dazu gab es bislang nur wenige. Nun reichen Dermatologen eine zwar kleine, aber randomisierte placebokontrollierte Studie nach: 62 Patienten mit primärer Hyperhidrose wurden in Verum- und Placebogruppe eingeteilt. Die Oxybutyningruppe startete mit einer Tagesdosis von 2,5 mg, die schrittweise auf 7,5 mg pro Tag gesteigert wurde. Die Dosis lag damit unter der Dosierung, die bei der Behandlung der überaktiven Blase üblich ist (10−15 mg).

Nach sechs Wochen zeigte sich Oxybutynin dem Placebo überlegen: 67% aus der Wirkstoffgruppe, aber nur 27% unter Placebo gaben an, weniger zu schwitzen. Von den 18 Verumpatienten, die eine Wirkung bestätigten, reduzierte sich der Ausgangswert bei fünf Probanden um einen Punkt auf der Schweregrad-Skala, bei elf um zwei und bei zwei um drei Punkte. Das Placebo besserte den Wert bei zwei Patienten um zwei Punkte und bei sechs um einen Punkt.

Schwerwiegende Nebenwirkungen traten während der sechswöchigen Behandlung nicht auf. Fast die Hälfte der Patienten klagte aber über einen trockenen Mund, in der Placebogruppe drei.