Schlafstörungen bei Kopfschmerzpatienten sind keine Seltenheit: Drei von vier Patienten finden keinen erholsamen Schlaf, erläuterte Prof. Dr. Svenja Happe von der Klinik für Neurologie in Telgte.

Koffein als wirksame Prophylaxe

Eine Besonderheit sind Kopfschmerzen, die ausschließlich im Schlaf auftreten. Die Neurologin nannte hier vor allem den primären schlafgebundenen Kopfschmerz, der die Betroffenen aus dem Schlaf reißt. Nach dem Aufwachen hält der Schmerz zwischen 15 min und bis zu 4 h an. Die Diagnosekriterien sind erfüllt, wenn über drei Monate hinweg mindestens zehn nächtliche Attacken im Monat auftreten und sich keine kranialen oder autonomen Ursachen finden lassen. Betroffen sind meist Ältere, zu zwei Dritteln Frauen, bei rund 60% treten die Schmerzen bilateral auf. Die Attacken beginnen in der Regel im REM-Schlaf. Vermutet werden Veränderungen im suprachiasmatischen Kerngebiet.

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Erstaunlicherweise scheint Koffein bei einigen Patienten gut prophylaktisch zu wirken: Mit einer Tasse Kaffee am Abend blieben viele die Nacht über schmerzfrei. Auch für NSAR, Lithium (300–600 mg), Indometacin (50–200 mg) sowie Flunarizin (5–10 mg) gebe es Berichte zur Wirksamkeit.