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Tapentadol lindert neuropathische, nozizeptive und gemischte Schmerzen und kann bei frühzeitigem Einsatz eine Chronifizierung verhindern. Dies zeigen die Erfahrungen zahlreicher Studien seit Zulassung, die Prof. Dr. Ralf Baron, Kiel, präsentierte.
Zur Chronifizierung von Schmerzen kann es bei einer anhaltenden Stimulation der aufsteigenden Schmerzsignale und/oder einer Schwächung der absteigenden Schmerzhemmung kommen. Beide Mechanismen inhibiert Tapentadol (Palexia® retard) zentral als μ-Opioid-Rezeptor-Agonist (MOR) und als Noradrenalin-Wiederaufnahme-hemmer (NRI) am Rückenmark. Die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit von Tapentadol retard wurde in Studien zu rein nozizeptiven oder rein neuropathischen Schmerzen und auch bei gemischten Schmerzen (vor allem chronischen Rückenschmerzen) belegt. In einer aktuellen Vergleichsstudie bei starken chronischen Rückenschmerzen mit neuropathischer und nozizeptiver Schmerzkomponente reduzierte Tapentadol die Schmerzintensität bei 117 Patienten um 3,7 Punkte auf einer 11-Punkte NRS-Skala signifikant stärker als die Fixkombination aus retardiertem Oxycodon/Naloxon bei 112 Patienten um 2,7 und verursachte weniger gastrointestinale Nebenwirkungen wie Obstipation und Erbrechen.
Literatur
Nach Vorträgen beim Lunch-Symposium „Facetten der modernen patientenzentrierten Schmerztherapie“ beim Deutschen Schmerzkongress in Mannheim; Veranstalter: Grünenthal GmbH, Aachen 2015, Bericht: Stephanie Kraus
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Springer-Verlag Berlin Heidelberg. Tapentadol gegen starke chronische Schmerzen. CME 12, 44 (2015). https://doi.org/10.1007/s11298-015-5535-8
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DOI: https://doi.org/10.1007/s11298-015-5535-8