HNO-Ärzte aus Boston untersuchten den Zusammenhang zwischen der Behandlung mit Diuretika und Hörverlust anhand der der Daten aus der Nurses Health Study I von über 54.000 Frauen. Fast jede zweite Teilnehmerin (47%) gab bei einer Befragung 2012 an, Probleme mit dem Hören zu haben. Fast jede Dritte (31%) hatte im Studienzeitraum Bluthochdruck. 18% dieser Frauen erhielten ausschließlich Thiaziddiuretika, 3% nur Furosemid und 0,1% beide Diuretikaarten. Die kumulative Inzidenz des Hörverlusts lag bei 35%. Dabei stellten die Studienautoren eine unabhängige, aber nur mäßige Assoziation zwischen Hypertonie und Hörverlust-Risiko fest. Bezugspunkt waren Frauen ohne Hypertonie.

Ebenfalls gab es, bei Berücksichtigung aller Frauen, eine unabhängige Assoziation zwischen Thiaziddiuretikabehandlung und Hörverlust (RR: 1,08), nicht jedoch bei der Therapie mit Furosemid (RR: 1,01). Beschränkt man die Analyse auf Teilnehmerinnen mit Hypertonie, gab es keinerlei Assoziation, wie die Ärzte berichten. Das war auch der Fall, wenn die Dauer der Therapie mit Antihypertensiva und Diuretika sowie Kofaktoren wie BMI, Hüftumfang und Tinnitus bei der Analyse berücksichtigt wurden.